THU16. January, 07:00pm

PLÄDOYER FÜR EINE SANFTE RADIKALITÄT

Lecture Genial Dagegen
Curator: Robert Misik
Lecturer: Jagoda Marinić

Robert Misik im Gespräch mit Jagoda Marinić

PLÄDOYER FÜR EINE SANFTE RADIKALITÄT

Jagoda Marinić über Polarisierung und die Gefahren des konfrontativen Stils.

 Jagoda Marinić ist Kolumnistin, Autorin, Podcasterin („Freiheit Deluxe“), Moderatorin – und eine der klügsten Stimmen der zeitgenössischen Debatten, die sich auch nicht davor scheut, die vermeintlich „eigenen Leute“ zu irritieren oder sogar zu provozieren. In „Sanfte Radikalität“ beschreibt sie, wie unsere Gesellschaften eine Aufbruchsstimmung erleben, ein wachsendes Selbstbewusstsein von Minderheiten und wie sich hergebrachte Machtverhältnisse allmählich umkehren. Zugleich aber beobachtet sie einen aggressiven, konfrontativen Stil und scheinbar „radikale“ Milieus, die immer selbstbezüglicher agieren, mögliche Verbündete abstoßen und kaum mehr in der Lage sind, Menschen mit anderen Ansichten für ihre Anliegen zu gewinnen. Sie habe sich, schreibt sie, von „der diskursiven Radikalität, die heute oft den Ton bestimmt“ mehr und mehr entfernt – von dem Ton, der „gerade auch bei vielen meiner Generation“ vorherrscht, „die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen“.

Einer der Gründe dafür war Marinic Praxis der vergangenen zehn Jahre, in denen sie in ihrer Heimatstadt Heidelberg das „Interkulturelle Zentrums“ aufbaute und leitete und dabei die Stadtgesellschaft für gemeinsame Anliegen gewinnen musste. Marinic: „Ich wurde sanfter auf diesem Weg.“ Marinic Streitschrift ist nicht nur ein Plädoyer für eine Sprache und Tonalität, die Gräben überwindet, sondern auch ein Bericht lokaler gesellschaftsverbessernder Praxis einer Intellektuellen, die sich ins Getümmel des Tuns geworfen hat. Und zugleich ein messerscharfe Gegenwartsdiagnose einer Zeit, in der gilt, je lauter und aggressiver der Ton, je steiler die These, „desto näher rückte der Buchvertrag“.

Robert Misik, Autor und Journalist

Jagoda Marinić:
Sanfte Radikalität. Zwischen Hoffnung und Wandel
Fisher Verlag, Oktober 2024, € 21,50

 

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MON20. January, 07:00pm

VOLK UND ELITE

Lecture Genial Dagegen
Curator: Robert Misik
Lecturer: Kolja Möller, Carina Altreiter

Robert Misik im Gespräch mit Kolja Möller und Carina Altreiter

VOLK UND ELITE
Eine Gesellschaftstheorie des Populismus

 

Der populistische Appell an das »Volk« und die Mobilisierung gegen die »Eliten« dominieren mittlerweile die Politik in vielen Ländern der Welt. Aber wo liegen die geschichtlichen Wurzeln dieser Politikform? Welche Spielarten des Populismus sind zu unterscheiden?

Der moderne Populismus lebt von einer polemischen Gegenüberstellung vom „Volk“ der „einfachen Leute“ gegenüber den „Eliten“, die sie betrügen würden. Er stützt sich dabei auf demokratische Instinkte, die auch den Kern republikanischer Verfassungsstaaten bilden, nämlich dass das Recht vom Volk ausgeht. Im Extremfall bricht sich ein Autoritarismus und „Bonapartismus“ Bahn, der aber mit anti-elitären und demokratischen Energien operiert. Oft wird deshalb sogar angemerkt, dass ein wenig Populismus nicht schaden könne, damit bisher nicht-repräsentierte Bevölkerungssegmente eine Stimme bekommen.

Kolja Möller verfolgt die Wege des Populismus, die bereits im 11. Jahrhundert beginnen und bis zu den jüngsten Konflikten im Zuge der Globalisierung führen, und er entwickelt eine umfassende Gesellschaftstheorie dieser Politikform. Ein unverzichtbares Buch, um die gegenwärtige populistische Welle zu verstehen, dessen zentrale Gedankengänge er unter der Gesprächsleitung von Robert Misik mit der Soziologin Carina Altreiter diskutiert.

Kolja Möller arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaften der TU Dresden und im Forschungsprojekt »Legal Populism« (gefördert durch die German-Israeli Foundation). Im Suhrkamp Verlag hat er herausgegeben: Populismus. Ein Reader (stw 2340).

Carina Altreiter ist Soziologin, Forscherin an der Arbeiterkammer und zuvor an der Wirtschaftsuniversität. In ihren Untersuchungen hat sie sich unter anderem auch mit Klassenanalysen, den arbeitenden Klassen beschäftigt und auch mit den unterschiedlichen Solidaritätskulturen in verschiedenen Bevölkerungssegmenten. Sie ist unter anderem Co-Autorin des Buches „Umkämpfte Solidaritäten“

Modertion: Robert Misik, Autor und Journalist

Kolja Möller:
Volk und Elite
Suhrkamp Verlag, Oktober 2024, 27,50 €

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TUE21. January, 07:00pm

PUTINS GIFT: RUSSLANDS ANGRIFF AUF EUROPAS FREIHEIT

Lecture Zeitenwende
Curator: Cathrin Kahlweit
Lecturer: Gesine Dornblüth, Thomas Frank

Cyberangriffe, Giftanschläge, Desinformationskampagnen: Die Attacken auf Europas liberale Demokratien sind längst keine abstrakte Gefahr mehr, sondern Realität. Das russische Regime führt diesen Kampf erbittert. Immer aggressiver versuchen die Mächtigen im Kreml, Staaten zu unterwandern und schwache Demokratien zu zerstören. Das russische Gift zersetzt Gesellschaften, indem es vorhandene Schwachstellen nutzt und Gräben vertieft. Auch vor Deutschland und der EU macht Putins Angriff nicht halt.
Die Bestseller-Autoren und Ortskenner Gesine Dornblüth und Thomas Franke zeigen, wie Russland vorgeht: in Armenien, Georgien, der Ukraine, den baltischen Staaten und Zentralasien, aber auch in den USA und der EU. Sie schreiben über Angst, Geschichte, Unwissenheit, Literatur und Religion, und zeichnen nach, wie sich  Putins Gift bereits subtil in die Gesellschaften gefressen hat.
Im Gespräch mi Cathrin Kahlweit loten Dornblueth und Franke aus, ob und wie die westlichen Gesellschaften den hydriden Krieg erkennen und kontern können – und was die politische Entwicklung, die dahinter steht, für Europa bedeutet.

Gesine Dornblüth ist eine deutsche Hörfunkjournalistin. Sie war von Februar 2012 bis Anfang 2017 als Auslandskorrespondentin für das Deutschlandradio in Moskau tätig sowie als Autorin und Reporterin für alle Rundfunkanstalten der ARD. Dornblüth arbeitet seither mit ihren Kollegen im Journalistenbüro texte und töne

Thomas Franke, Autor, Journalist und Hörfunkproduzent mit Fokus auf Osteuropa

Cathrin Kahlweit, Journalistin und Publizistin

 

Gesine Dornblüth, Thomas Franke:
Jenseits von Putin. Russlands toxische Gesellschaft
Herder Verlag, 2023, 20,60 €

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WED22. January, 07:00pm

SOZIALDEMOKRATIE IM ZEITALTER DES RECHTSPOPULISMUS: STRATEGIEN UND VISIONEN?

Lecture Bruno Kreisky's Birthday
Lecturer: Andreas Babler, Manes Weisskircher, Sylvia Kritzinger, Ferdinand Lacina, Christa Zöchling

Zum 114. Geburtstag von Bruno Kreisky
Der Mut zum Unvollendeten

SOZIALDEMOKRATIE IM ZEITALTER DES RECHTSPOPULISMUS: STRATEGIEN UND VISIONEN?

 

Eröffnung:
Andreas Babler, Bundesparteivorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Österreichs

Festvortrag:
Dr. Manès Weisskircher, TU Dresden

Leiter der Forschungsgruppe REXKLIMA (Rechtsextremismus versus Klimaschutz?), Institut für Politikwissenschaft der TU Dresden; Gastwissenschaftler am Center for Research on Extremism (C-REX), Universität Oslo, und am Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung des Wissenschaftszentrums Berlin. Lehre in Bonn, Bukarest, Düsseldorf, Dresden, Wien und am Gesellschaftswissenschaftlichen Kolleg der Studienstiftung des deutschen Volkes und Kommentator in Medien, u.a. Frankfurter Allgemeiner Zeitung, Handelsblatt und Der Standard. Forschungsschwerpunkte: soziale Bewegungen, Parteien, Demokratie sowie Rechtsaußen-Akteure. Veröffentlichungen u.a.: “Gains and Losses: How Protestors Win and Lose” (Oxford University Press) und Herausgeber des Sammelbandes “Contemporary Germany and the Fourth Wave of Far-Right Politics” (Routledge).

 

Anschließendes Gespräch mit Manès Weisskircher und

Univ. Prof. Mag. Dr. Sylvia Kritzinger, Professorin für Methoden in den Sozialwissenschaften am Institut für Staatswissenschaft

Dipl.-Kfm. Ferdinand Lacina, ehem. Kabinettschef des langjährigen österreichischen Bundeskanzlers Bruno Kreisky; von 1982 bis 1984 Staatssekretär im Bundeskanzleramt u. a. für Wirtschaftsfragen; von 1984 bis 1986 Bundesminister für Verkehr; von 1986 bis 1995 Bundesminister für Finanzen

Moderation:
Christa Zöchling, Journalistin und Publizistin

 

 

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FRI24. January, 07:00pm

WERTE – Ein Kompass für die Zukunft

Lecture MQ Talks
Curator:
Lecturer: Maja Göpel

MQ-Gespräche im Museumsquartier Wien
MQ Libelle, Museumsplatz 1, 1070 Wien

 

Philipp Blom im Gespräch mit Maja Göpel

WERTE
Ein Kompass für die Zukunft

 

Mit viel Neugier und Begeisterung für die menschlichen Möglichkeiten nimmt uns die Transformationsexpertin und Bestsellerautorin Maja Göpel mit auf eine Entdeckungsreise zu unseren Werten und wie sie in unserer Gesellschaft wirken: Wo kommen sie her, welche Werte wollen wir erhalten und schätzen, aus welchen können wir schöpfen – und welche stehen uns mitunter sogar im Weg? Welche Werte können helfen, mutig Veränderungen zu gestalten und in turbulenten Zeiten auf Kurs zu bleiben?

Werte sind, das wird dabei klar, eine eigenwillige Sache: Ob wir die Freiheit durch gesellschaftlichen Zusammenhalt oder die Freiheit der Einzelnen als Leitwert ansehen, prägt unser Empfinden von Fairness und Gerechtigkeit. Ob wir einen Mehrwert in Form einer Steuer erheben oder über einen Unternehmenswert staunen – Geldwerte prägen unsere Sicht auf das Mögliche und Wünschenswerte. Auch Bewertungen wie Noten, Likes und Punkte platzieren uns im Verhältnis zu anderen und fordern unseren Selbstwert heraus. Stand und Status sind ganze Sammelbecken unserer Wertvorstellungen – aber nicht immer macht das Sammeln die Summe wertvoller.

Welche Werte stehen heute im Vordergrund? Sind sie etwas Ethisches oder Ökonomisches, oder noch etwas ganz anderes? Über diese und andere Fragen tauscht sich Philipp Blom mit Maja Göpel in der MQ Libelle aus.

 

Maja Göpel ist Politökonomin, Expertin für Nachhaltigkeitspolitik und Transformationsforschung. Die Bestsellerautorin, Rednerin, Beraterin und Hochschullehrerin verbindet akademisches Arbeiten mit gesellschaftlichem Engagement und wurde dafür vielfach ausgezeichnet. 2019 wurde Maja Göpel als Honorarprofessorin an die Universität Lüneburg berufen. Sie ist Gründerin von “Mission Wertvoll” und Geschäftsführerin der Global Eco Transition GmbH.

Philipp Blom ist Schriftsteller, Historiker, Journalist und Übersetzer.

 

MQ-Gespräche
Gemeinsam mit Gästen, die sich international einen Namen als herausragende Analytiker:innen gemacht haben, diskutiert Philipp Blom soziale, politische und wissenschaftliche Fragen der Gegenwart, um ihre Strukturen und treibenden Kräfte aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Eine Kooperation zwischen MQ, IWM, BKF und RD Foundation.

 

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MON27. January, 07:00pm

ISLAM, AUTHORITARIANISM AND UNDERDEVELOPMENT

Lecture 2024: Politics and religion
Curator: Viola Raheb
Lecturer: Ahmet T. Kuru, Cengiz Günay

Cengiz Günay in conversation with Ahmet T. Kuru

ISLAM, AUTHORITARIANISM AND UNDERDEVELOPMENT

A Global and Historical Comparison

Why are Muslim-majority countries often associated with authoritarianism and underdevelopment? Ahmet T. Kuru delves into this question, challenging conventional explanations and uncovering fascinating historical insights.

Kuru argues that the roots of today’s challenges lie not in Islam itself nor in Western colonialism, but in a pivotal shift during the 11th century. The alliance between orthodox Islamic scholars (ulema) and military rulers marginalized intellectuals and economic innovators, stifling creativity and progress—a legacy that still shapes politics and development in Muslim societies.

Ahmet T. Kuru, Director of the Center for Islamic and Arabic Studies and Professor of Political Science at San Diego State University. Kuru is the author of Secularism and State Policies toward Religion: The United States, France, and Turkey (Cambridge University Press, 2009). He is also the co-editor (with Alfred Stepan) of Democracy, Islam, and Secularism in Turkey (Columbia University Press, 2012).  His recent book, Islam, Authoritarianism, and Underdevelopment: A Global and Historical Comparison (Cambridge University Press, 2019) won academic awards and was included in Times Literary Supplement‘s Books of the Year. It has been translated into thirteen languages, most recently into German by Springer VS.

 

Cengiz Günay, Director of the Austrian Institute for International Affairs (oiip), lecturer at the University of Vienna. His research focuses on Turkey and the MENA region, author of The History of Turkey and From Islamists to Muslim Democrats?

 

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TUE28. January, 06:00pm

OHNE DEMOKRATIE KEINE KUNST, OHNE KUNST KEINE DEMOKRATIE

Neujahrsempfang 2025

OHNE DEMOKRATIE KEINE KUNST, OHNE KUNST KEINE DEMOKRATIE

 

Die Freiheit der Kunst und unsere Demokratie sind nicht selbstverständlich. Sie müssen verteidigt werden. In unseren Nachbarländern kann man gerade beobachten, dass autoritäre Parteien das, was sie ankündigen, auch umsetzen.

„Es ist der wahrgewordene Albtraum eines jeden im Kunst- und Kulturbereich arbeitenden Menschen: Frühmorgens klingelt es an der Tür, man öffnet nichtsahnend, noch im Bademantel, vor einem stehen zwei einschüchternd wirkende Sicherheitsmänner mitsamt einer Beamtin des slowakischen Kulturministeriums, die das Abberufungsdekret übergibt. So erging es dem (nun ehemaligen) Direktor des Volkstheaters Matej Drlička. ‚Im Stil der Stasi oder Gestapo‘, sagt er, ‚wird hier der Kultur ganz offen der Krieg erklärt.‘“ So beschrieb Susanne Gregor, österreichische Schriftstellerin slowakischer Herkunft, die aktuelle Entwicklung in unserem Nachbarland am 25.8.2024 im STANDARD.

Auch bei unserem Nachbarn Ungarn hat der rechte Regierungschef Orban Kunst und Kultur „unter Kontrolle“ gebracht. Im Sommer 2024 wurden etwa die wichtigsten staatlichen Museen in eine zentrale Institution überführt, die von einem Orban-treuen Kulturfunktionär geleitet wird. Damit schreitet die Zentralisierung im Land weiter voran.

Bei der österreichischen Nationalratswahl ging die FPÖ erstmals als stimmenstärkste Partei hervor. Herbert Kickls Kulturbegriff orientiert sich – laut Wahlprogramm – an seinen Vorbildern Ungarn und Slowakei: eine Kürzung der Subventionen für „woke Events“, konkret den European Song Contest und die Wiener Festwochen. Milo Rau, Festwochenintendant und leidenschaftlicher Theatermacher, bezeichnet diese Entwicklung als „faschistischen Realismus“.

Wie kann die Kunst reagieren? Welche Kulturpolitik braucht es, um Gegenzusteuern? Welche Strategien sind notwendig, um die Demokratie vor verfassungsfeindlichen und antidemokratischen Kräften zu schützen?

Die Österreichische Gesellschaft für Kulturpolitik und das Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog laden im Rahmen ihres ersten gemeinsamen Neujahrsempfanges 2025 zur Diskussion mit hochkarätigen Gästen aus Kunst, Kultur und Politik ein. Die TelnehmerInnen werden nach dem Jahreswechsel bekannt gegeben.

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THU30. January, 07:00pm

COP UND CHE

Lecture Democracy
Curator:
Lecturer: Edith Meinhart, Ahmad Mitaev, Uwe Schaffer, Fabian Reicher, Sibylle Hamann

Edith Meinhart, Ahmad Mitaev, Uwe Schaffer, Fabian Reicher, Sibylle Hamann

COP UND CHE

 

Kaum ein Erwachsener kennt ihn, aber für Jugendliche ist der 25-jährige Ahmad Mitaev ein Star, seit er dem Wiener Polizisten Uwe Schaffer auf TikTok die drängendsten Fragen stellt. 30 Millionen Mal wurden die Videos bisher angeschaut. In dem Buch „Cop und Che“ erzählt die Journalistin Edith Meinhart von einer Begegnung auf Augenhöhe, die weit über Österreich hinaus ihresgleichen sucht.

In der Welt des Polizisten Uwe Schaffer stand der junge Tschetschene für alles, was in der Integration schiefläuft und am Ende die Polizei ausbaden muss: gescheiterte Bildungslaufbahn, Gewalt, religiöser Extremismus. Und für Ahmad Mitaev, der mit 13 Jahren kriminell wurde und drauf und dran war, sich der Terrormiliz „Islamischer Staat“ anzuschließen, war jemand wie Uwe Schaffer Witzfigur und Hassobjekt zugleich.

Im Gespräch mit Sybille Hamann erzählen die Autorin, die Protagonisten und Jugendsozialarbeiter Fabian Reicher, wie man trotz diametraler Erfahrungen und Ansichten in ein respektvolles Gespräch kommt, welche Hürden davor zu überwinden waren und was sich aus dieser Begegnung lernen lässt, wenn es darum geht, Gewalt und Extremismus zu verhindern.

 

Ahmad Mitaev, 25, Wiener mit tschetschenischen Wurzeln und bewegter Vergangenheit, heute auf TikTok ein Vorbild für junge Menschen und Protagonist des Buches „Cop und Che“

Uwe Schaffer, 60, gebürtiger Steirer, setzt sich als Grätzelpolizist in Wien-Brigittenau für ein entspanntes Verhältnis zwischen Polizei und Bevölkerung ein; auf Tiktok der „Cop“ an der Seite von „Che“ Ahmad Mitaev.

Fabian Reicher, Jugendsozialarbeiter mit langjähriger Erfahrung in mobiler Jugendarbeit und Extremismusprävention, außerdem Pionier auf dem Feld der Online-Jugendarbeit.

Edith Meinhart, Autorin des Buches „Cop und Che“, Journalistin, schrieb für profil  25 Jahre lang über Flucht und Migration und wurde für ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet.

Moderation: Sibylle Hamann, Journalistin, Abg. z. NR a.D.

 

Edith Meinhart:
Cop und Che. Wie ein Tschetschene und ein Polizist zu TikTok-Stars wurden
Mandelbaum Verlag 2024, 20,-€

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