MO03. Februar, 19:00UHR

ISLAMISMUS IN PALÄSTINA: DIE HAMAS UND IHRE GEGNER

Reihe: Arab/Middle East Changes
KuratorIn: Gudrun Harrer
Vortragende: Gudrun Krämer

Gudrun Harrer im Gespräch mit Gudrun Krämer

ISLAMISMUS IN PALÄSTINA: DIE HAMAS UND IHRE GEGNER

 

Religion und Politik sind im Konflikt um Palästina/Israel ungewöhnlich eng verknüpft, und zwar auf jüdisch-israelischer Seite wie auf arabisch-palästinensicher Seite. Palästina nimmt für viele gläubige Muslime und Musliminnen eine besondere Stellung ein, Jerusalem gilt ihnen nach Mekka und Medina als drittheiligste Stätte des Islams. Während die PLO in den 1990er Jahren auch offiziell in einen Friedensprozess mit Israel eintrat, beanspruchte die Hamas, entstanden aus dem palästinensischen Zweig der Muslimbruderschaft, weiter das ganze Land. 2007 übernahm die Hamas im Gazastreifen die Macht und errichtete ein autoritäres Regime. Am 7. Oktober 2023 überfiel sie Israel, richtete ein Massaker unter Zivilisten und Zivilistinnen an und verschleppte 250 Menschen nach Gaza. Der heute von palästinensischen Gruppen propagierte Slogan „From the River to the Sea“ stammt allerdings aus der Gründungsakte der israelischen nationalkonservativen Likud-Partei.

Gudrun Krämer analysiert im Bruno Kreisky Forum das Hamas-Regime in Gaza und geht der Frage nach, mit welchen Strategien sich die Hamas gegenüber nationalistischen und militant-islamistischen Gruppen profiliert, aber auch welche Echos und Spiegelungen es zwischen zionistischen und islamistischen Positionen gab und gibt.

 

Gudrun Krämer, Islamwissenschaftlerin, Historikerin und Autorin

Gudrun Harrer, Leitende Redakteurin, Der Standard; Lektorin für Moderne Geschichte und Politik des Nahen und Mittleren Ostens an der Universität Wien und an der Diplomatischen Akademie Wien

 

 

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MI05. Februar, 19:00UHR

GEORGIA’S DEMOCRATIC CRISIS

Reihe: Zeitenwende
KuratorIn: Cathrin Kahlweit
Vortragende: Ketevan Shoshiashvili, Guram Imnadze

Cathrin Kahlweit in conversation with Ketevan Shoshiashvili and Guram Imnadze

GEORGIA’S DEMOCRATIC CRISIS

The political situation in Georgia is currently extremely tense. Following the controversial parliamentary elections in October 2024, the ruling Georgian Dream party is claiming victory, while opposition groups and international observers are accusing them of massive electoral fraud. The crisis has intensified since: the government delayed EU accession talks until 2028 and appointed the controversial politician Mikheil Kavelashvili as president at the end of December. President Salome Zurabishvili refuses to resign calls for new elections. Massive protests rock the country, with security forces brutally cracking down on demonstrators. The USA has already imposed sanctions against Georgian government representatives. The developments raise serious doubts about Georgia’s democratic development and fuel fears of a possible subversion to Russia. The political, European and democratic future of Georgia remains highly uncertain.

Cathrin Kahlweit talks to Ketevan Shoshiashvili and Guram Imnadze about the current situation and their insights into the political opposition as well as their personal experiences with the ongoing protests.

 

Ketevan Shoshiashvili, senior researcher at Transparency International Georgia, professional expertise on democratization in the EU’s Eastern Partnership region 

Guram Imnadze, member of the board of directors of the Social Justice Centre

 Cathrin Kahlweit, Journalist and Publicist

 

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DO13. Februar, 19:00UHR

DIE TORE VON GAZA

Reihe: Philoxenia
KuratorIn: Tessa Szyszkowitz
Vortragende: Amir Tibon

Tessa Szyszkowitz in conversation with Amir Tibon

DIE TORE VON GAZA

Amir Tibon survived October 7th with his wife and two small daughters in the shelter of their home at kibbuz Nahal Oz, very close to the Gazastrip. His book „The Gates of Gaza/ Die Tore von Gaza“ is not only telling the story of that terrible day on the Basis of Manz Interviews with survivors. As the Diplomatic Correspondent of the Israeli daily Ha’aretz Tibon is looking also at the bigger picture. He narrates the history of the Kibbuz from its beginnings, but he also sees October 7th as a huge failure by the Israeli government, to keep the Israeli population safe: „If Israelis in the communities near Gaza are not safe, is anyone in Israel ever safe?“, he asked in an interview with the Austrian Weekly Falter. In an editorial in Ha’aretz Tibon assessed at the beginning of 2025, what impact the newly returned US-President Donald Trump could have on the Middle East conflict: „The U.S. invasion of Afghanistan was a direct result of 9/11, and Israel’s war in Gaza was born out of October 7. However, over time, both wars reached the point of bloody stalemate without a clear political horizon, fought simply for the purpose of fighting and not in service of any declared goals.“ Can Trump end the war in Gaza as he has promised?
Amir Tibon will discuss his book and the chances for an end to Israel’s wars in conversation with Tessa Syzsykowitz at Bruno Kreisky Forum for International Dialogue.  This talk is in English. 

 

Amir Tibon is an award-winning diplomatic correspondent for Haaretz, Israel’s paper of record, and the author of The Last Palestinian: the rise and reign of Mahmoud Abbas (co-authored with Grant Rumley), the first-ever biography of the leader of the Palestinian Authority. From 2017–2020, Tibon was based in Washington, DC, as a foreign correspondent for Haaretz, and he also has served as a senior editor for the newspaper’s English edition. He, his wife, and their two young daughters are former residents of Kibbutz Nahal Oz but are currently living as internal refugees in northern Israel.

 Tessa Szyszkowitz is an Austrian journalist and author. A UK correspondent for Austrian and German publications such as Falter or Tagesspiegel, she curates Philoxenia at Kreiskyforum and she is a Distinguished Fellow of the Royal United Services Institute in London.

 

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MO24. Februar, 19:00UHR

WIE CHINA MIT DEM WELTCHAOS UNTER DONALD TRUMP UMGEHT

Reihe: China im Blick
KuratorIn: Irene Giner Reichl
Vortragende: Xifan Yang, Anna Lisa Ahlers, Jörg Wuttke, Raimund Löw

Raimund Löw im Gespräch mit Xifan Yang, Anna Lisa Ahlers und Jörg Wuttke

WIE CHINA MIT DEM WELTCHAOS UNTER DONALD TRUMP UMGEHT

 

Die Volksrepublik China sieht sich in ihrem Aufstieg zur Weltmacht permanent behindert durch Gegenaktionen der Supermacht USA. Europa tanzt aus chinesischer Sicht viel zu stark nach der amerikanischen Pfeife. Mit Präsident Trump erhöht sich zusätzlich die Instabilität.

Wie die Führung in Peking auf die neue Situation in der internationalen Politik reagiert wird für die nächsten Jahren entscheidend sein. Eine hochrangige Expertenrunde erörtert die Lage aus chinesischer Sicht: Journalistin und Buchautorin Yang Xifan, Sinologin Anna Lisa Ahlers und ….unter der Diskussionsleitung von Raimund Löw.

Die Allmacht des chinesischen Präsidenten Xi Jinping scheint in dieser entscheidenden Phase im eigenen Land nahezu grenzenlos zu sein. Aber der fulminante Boom für Chinas Wirtschaft ist zu Ende.   An die Stelle der Globalisierung der letzten Jahrzehnte könnten weltweit Zölle treten. Eine Abschottung der großen Wirtschaftsräume würde China als Exportweltmeister ganz besonders treffen.

Wie stark ist der chinesische Staatskapitalismus unter der Führung der Kommunistischen Partei? Wie erleben die Menschen die verschärfte Repression unter Xi Jinping?  Was kann Europa von einer betont selbstbewussten Führung in Peking im Clinch mit den USA erwarten?

 

Raimund Löw, Journalist und Gestalter des Podcast Falter Radio. Er war Korrespondent des ORF in Peking, Brüssel und Washington DC. Buch (gemeinsam mit Kerstin Witt-Löw) „Weltmacht China. Mit einem Vorwort von Hugo Portisch“ (2018)

Xifan Yang, deutsche Journalistin und Buchautorin. In ihrem Buch  „Als die Karpfen fliegen lernten“ (2015)beschreibt sie die Geschichte ihrer aus der chinesischen Provinz Hunan stammenden Familie. Yang Xifan hat als Korrespondentin der Wochenzeitung Zeit in Peking gearbeitet

Anna Lisa Ahlers, deutsche Sinologin. Sie forscht und lehrt am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte sowie an der Universität Oslo. Bücher: The Great Smog of China: A Short Event History of Air Pollution (mit Mette Halskov Hansen und Rune Svarverud); Democratic and Authoritarian Political Systems in 21st Century World Society (mit Damien Krichewsky, Evelyn Moser und Rudolf Stichweh)

 Jörg Wuttke, ist Partner bei Dentons Global Advisors in Washington DC. Er war bis Juli 2024 27 Jahre lang BASF Repräsentant in Beijing. Er war Präsident der EU-Handelskammer in China von 2007 bis 2010; 2014 bis 2017 und 2019 bis 2023. Wuttke war Chairman der Deutschen Handelskammer von 2001 bis 2004. Er ist Mitglied des Beratergremiums des Mercator Institute for China Studies (MERICS) in Berlin seit der Gründung 2013. Er lebte mehr als drei Jahrzehnte in Peking.

 

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DO27. Februar, 19:00UHR

GLOBALE ERINNERUNG IM 21. JAHRHUNDERT

Reihe: Demokratie
KuratorIn:
Vortragende: Wolfgang Maderthaner, Mirjam Zadoff

Wolfgang Maderthaner im Gespräch mit Mirjam Zadoff

GLOBALE ERINNERUNG IM 21. JAHRHUNDERT

 

Gewalt darf nie vergessen werden: Mirjam Zadoff, Leiterin des Münchner NS-Dokumentationszentrums, versammelt Ideen für eine globale Erinnerungskultur.

In heutigen Gesellschaften leben Menschen zusammen, deren Biografien durch unterschiedliche Erfahrungen von Krieg oder Diskriminierung geprägt sind – manchmal über Generationen hinweg. Können sie sich auf eine gemeinsame Erzählung verständigen?
Mirjam Zadoff versteht Geschichte als Fähigkeit, Fragen der Gegenwart aus der Vergangenheit zu beantworten. Sie versammelt Beispiele aus aller Welt, wie in vielerlei Spielarten die Erinnerung an die Geschichte der Gewalt wachgehalten – oder vergessen – wird: in Italien an die Deportation der Juden, in Japan an die Zwangsprostituierten, in Johannesburg an die Opfer des Holocaust und des Kolonialismus. So knüpft sich eine globale Erinnerungskultur, die alle Menschen einschließt, in deren Leben die Geschichte eine Spur der Gewalt hinterlassen hat.

Moderation: Wolfgang Maderthaner, Historiker, Verein Geschichte der Arbeiterbewegung

Mirjam Zadoff, Jahrgang 1974, studierte Geschichte und Judaistik in Wien und München. 2014 bis 2019 war sie Professorin für Jüdische Studien und Geschichte an der Indiana University Bloomington, seit 2018 leitet sie das Münchner NS-Dokumentationszentrum. Bei Hanser erschien 2014 Der rote Hiob. Das Leben des Werner Scholem, ausgezeichnet mit dem Fraenkel Prize for Contemporary History. Sie war u.a. Jurymitglied des Geschwister-Scholl-Preises sowie des Deutschen Sachbuchpreises 2023.

 

Mirjam Zadoff:
Gewalt und Gedächtnis /Globale Erinnerung im 21. Jahrhundert
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, 2023, € 26,70

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