DI08. September, 19:00UHR

ARI RATH-PREIS FÜR KRITISCHEN JOURNALISMUS

Reihe: Ari Rath Preis für kritischen Journalismus
Vortragende: Irene Brickner und Anneliese Rohrer

Aufgrund der COVID-19-Situation können wir nur schriftliche Anmeldungen (Nachname, Vorname, e-mail-Adresse) entgegennehmen.
Die TeilnehmerInnenzahl ist begrenzt. Für den Weg zu und von Ihrem Sitzplatz benötigen Sie einen Mund-/Nasen-Schutz.

Leider ist keine Anmeldung mehr möglich, da die maximale TeilnehmerInnenzahl bereits erreicht ist.
Es wird eine Videoaufzeichnung der Veranstaltung geben.

 

ARI RATH-PREIS FÜR KRITISCHEN JOURNALISMUS
Flucht – Vertreibung – Asyl

Begrüßung: Franz Vranitzky, Bundeskanzler a.D., Gründungs- und Ehrenpräsident des Kreisky Forums
Begründung der Jury: Gertraud Borea d’Olmo, Generalsekretärin des Kreisky Forums

Preisträgerin: Irene Brickner, Der Standard
Laudatorin: Rubina Möhring, Reporter ohne Grenzen

Ehrenpreis: Anneliese Rohrer, Journalistin
Laudator: Oliver Rathkolb, Univ.-Prof. am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien

Moderation: Birgit Fenderl, ORF

Lesung aus Ari Raths Buch „Ari heißt Löwe. Erinnerungen“: Elisabeth Orth, Schauspielerin
Gesang: Shmuel Barzilai, Oberkantor der Israelitischen Kultusgemeinde Wien in Wien

Der „Ari-Rath-Preis für kritischen Journalismus“ wurde auf der Basis einer Privatinitiative eingerichtet, um im Sinne des im Jänner 2017 verstorbenen renommierten ehemaligen Chefredakteurs der Jerusalem Post Journalistinnen und Journalisten auszuzeichnen, die sich in ihrer Arbeit um eine kritische und der Wahrung der Menschenrechte verpflichtete Berichterstattung über Flucht, Vertreibung und Asyl in hervorragender Weise verdient gemacht haben.
Eine Jury von Expertinnen und Experten unter dem Vorsitz von Gertraud Auer Borea d’Olmo, der Generalsekretärin des Bruno Kreisky Forums für internationalen Dialog und enge Vertraute von Ari Rath, hat einstimmig Irene Brickner für den heurigen „Ari Rath Preis für kritischen Journalismus“ vorgeschlagen.

Der „Ari Rath Ehrenpreis“ wurde einstimmig Dr. Anneliese Rohrer zuerkannt.

Mit freundlicher Unterstützung von WIEN ENERGIE

Irene Brickner studierte Politikwissenschaften und Soziologie an der Universität Wien. Sie arbeitete unter anderem bei der Tageszeitung Neue AZ, bei den NÖN und beim ORF. Für profil und Falter war sie als freie Mitarbeiterin tätig.
Seit 2005 ist Irene Brickner Redakteurin und Kommentatorin im Chronik/Panorama-Ressort, seit 2018 ist sie auch Chefin vom Dienst beim Standard. Sie kommentiert häufig Menschenrechtsthemen und behandelt in ihren Reportagen vorwiegend Asyl- und Fremdenrechtsfragen, Gleichstellungspolitik und Umweltthemen.
In ihren Artikeln richtet Brickner den Scheinwerfer auf die Schattenseite, auf jene Menschen in Österreich, die in unserer Gesellschaft benachteiligt sind. Sie engagiert sich in ihren Arbeiten für Integration und für die Änderung des Fremdengesetzes.
Irene Brickner erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis in der Kategorie Online für „Brickners Blog“ auf derStandard.at. 2007 veröffentlichte sie gemeinsam mit Johanna Ruzicka das Buch: „Heiße Zeiten: 50 Antworten auf brennende Fragen zum Klimawandel“. 2012 erschien ihr „Schwarzbuch Menschenrechte“ im Residenz Verlag.

Anneliese Rohrer kommentiert seit 45 Jahren die österreichische Innenpolitik. Nach ihrem Geschichte-Studium in Wien war sie zunächst für drei Jahre Universitätsassistentin in Auckland. Zurück in Österreich begann sie 1974 bei der österreichischen Tageszeitung Die Presse. 1987 übernahm sie dort die Leitung des Ressorts Innenpolitik. In der Zeit der Regierung Schüssel I wurde sie 2001 vom damaligen Presse-Chefredakteur Andreas Unterberger in das Ressort Außenpolitik versetzt, das sie bis zu ihrer Zwangspensionierung nach Erreichung des gesetzlichen Pensionsalters 2005 leitete. 2005 erschien das Buch „Charakter Fehler. Die Österreicher und ihre Politiker“, 2011 das Buch „Ende des Gehorsams“.
Von 2005 bis 2009 schrieb sie wöchentlich im Kurier. Seit 2009 ist Rohrer Kolumnistin in der Tageszeitung Die Presse. Mit ihrer Tochter kooperierte sie bei den Dokumentarfilmen „Fatal Promises“ (Menschenhandel, 2013) und „Back to the Fatherland“ (Junge Israelis in Wien und Berlin, 2018). Darüber hinaus lehrte sie von 2005 bis 2012 an der Fachhochschule Wien Journalismus. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Rohrer auch durch die regelmäßige
Teilnahme an Diskussionssendungen im österreichischen Fernsehen und dem Radiosender Ö1 bekannt.

 

Mitglieder der Jury:

Gertraud Borea d’Olmo, Generalsekretärin des Bruno Kreisky Forums
Fritz Hausjell, Medienhistoriker, Institut für Publizistik, Univ. Wien
Rubina Möhring, Präsidentin Reporter ohne Grenzen
Oliver Rathkolb, Historiker, Institut für Zeitgeschichte, Univ. Wien

 

Bisherige Preisträger*innen:

2018: Dr.in Alexandra Föderl-Schmid, ehemalige Herausgeberin und Chefredakteurin Der Standard, seit 2017 Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung in Israel

2019: Silvana Meixner, Heimat-Fremde-Heimat, ORF, Ehrenpreis: Helmut Brandstätter, Kurier

 

DI15. September, 19:00UHR

GEGENSTEUERN

Reihe: Genial Dagegen
KuratorIn: Robert Misik
Vortragende: Robert Misik und Gustav Horn ONLINETALK

GEGENSTEUERN
Eine neue Wirtschaftspolitik für die Post-Corona-Ära

ZOOM Online-Talk

Robert Misik, Autor und Journalist
im Gespräch mit
Gustav Horn, Wirtschaftswissenschaftler

Durch die Corona-Pandemie, den Shutdown und die Gesundheitskrise ist die Weltwirtschaft in die schwerste Krise seit langer Zeit geschlittert. Es droht eine langanhaltende Depression, wenn jetzt nicht mit neuen Konzepten entschlossen gegengesteuert wird. Nach der Finanzkrise saß der Neoliberalismus schnell wieder fest im Sattel – das darf nicht noch einmal geschehen. Mit den veralteten Doktrinen muss aufgeräumt werden.
Gustav Horn, Professor an der Universität Duisburg-Essen, langjähriger Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) und Mitglied des Parteivorstandes der SPD, brachte sein Buch „Gegensteuern“ am Höhepunkt der Corona-Krise heraus. Er zeigt: Falsche Wirtschaftspolitik hat zwanzig Jahre lang den Aufstieg des rechten Populismus begünstigt.
Gustav Horn meint: Jahrzehnte neoliberaler Politik und das Versagen der sozialdemokratischen Parteien haben den Boden für den Rechtspopulismus bereitet. Und er zeigt konkret, wie ein Politikwechsel aussehen muss, der die Demokratie stärkt und unser Land in eine soziale und ökologische Zukunft führt.

Diskutieren Sie mit beim ZOOM Talk  oder auf dem Facebook Kanal des Kreisky Forums!

Gustav Horns aktuelles Buch „Gegensteuern“ ist im April 2020 im CH. Links Verlag als ebook erschienen.

MO21. September, 19:00UHR

SIBIRIENS VERGESSENE KLAVIERE

Reihe: Philoxenia
KuratorIn: Tessa Szyszkowitz
Vortragende: Tessa Szyszkowitz im Gespräch mit Sophy Roberts

Aufgrund britischer Reisebeschränkungen in Zusammenhang mit der COVID-19-Situation kann diese Veranstaltung nur als ZOOM Live Gespräch stattfinden.

Sophy Roberts
SIBIRIENS VERGESSENE KLAVIERE

ZOOM Online-Talk

Sibirien, das ist unerbittliche Kälte und enorme Weite. Sibirien, dieses Gefängnis ohne Dach, ist aber ebenso von verblüffender Schönheit. Welch bedeutende Rolle ausgerechnet hier Klaviere als Symbol europäischer Kultur spielen, zeigt die Britin Sophy Roberts auf ihrer extravaganten Spurensuche. Dabei gelingt es ihr nicht nur, zahlreiche einst berühmte Instrumente zwischen dem Ural und der Insel Sachalin ausfindig zu machen, sondern auch ihre Geschichten zu rekonstruieren: von der Pianomanie der Zarenzeit bis zur Leidenschaft des Lotsen der Aeroflot, von der sowjetischen Manufaktur „Roter Oktober“ bis zur jungen mongolischen Pianistin Odgorel, die in ihrer Jurte Bach spielt. Sophy Roberts‘ Erkundungen führen tief in das Herz der Geschichte und erzählen uns nicht weniger von der Gegenwart.

Sophy Roberts studierte unter anderem in Oxford und an der Columbia University, New York, und arbeitete für Condé Nast Traveller, The Economist und Financial Times Weekend. Sie lebt in West Dorset (GB).
Moderation:
Tessa Szyszkowitz, Autorin, Journalistin für PROFIL, Falter und Cicero, Senior Associate Fellow am Royal United Services Institute in London.

Die deutsche Übersetzung von Sophy Roberts Buch The Lost Pianos of Sibiria (Sibiriens vergessene Klaviere) erscheint am 21. September 2020 im Zsolnay Verlag (400 Seiten, ISBN 9783552072053)

DI22. September, 19:00UHR

NICHTS WIRD SO BLEIBEN, WIE ES WAR?

Reihe: Auf der Suche nach Europa
KuratorIn: Helfried Carl
Vortragende: Ulrike Guérot

Aufgrund der steigenden COVID-19 Zahlen in Wien haben wir beschlossen, dass im Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog vorläufig keine analogen Veranstaltungen mit Publikum stattfinden werden. Das Gespräch wird aufgezichnet und ist ab 23.9.2020 auf unserem Youtube Kanal abrufbar.

 

Ulrike Guérot im Gespräch mit Franz Fischler

NICHTS WIRD SO BLEIBEN, WIE ES WAR?
Europa nach der Krise. Eine Zeitreise

In Krisenzeiten werden außerordentliche Maßnahmen angeordnet. Der Staat funktioniert und lotst uns durch – überall in Europa rückt die Gesellschaft zusammen, Solidarität ist das Gebot der Stunde, aber die EU scheint handlungsunfähig, die Schäden in Gesellschaft und Wirtschaft sind enorm. Die Frage ist: Was kommt danach? Wird es ein “back to normal” geben, zum Binnenmarkt, zu offenen Grenzen? Was geschieht mit dem großen Friedensprojekt Europa? Und woran werden wir uns erinnern? Daran, dass wir einander geholfen oder daran, dass wir einander im Stich gelassen haben?
Ulrike Guérot, langjährige Europa-Expertin geht mit dem ehemaligen österreichischen EU-Kommissar und versierten Europapolitiker Franz Fischler der Frage nach, wie ein #PostCoronaEuropa aussehen sollte. Und spricht mit ihm über ihr neues Buch.

Ulrike Guérot, Politikwissenschaftlerin und Publizistin, Professorin für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems, Gründerin des European Democracy Lab (EDL)
Franz Fischler, Präsident des Europäischen Forum Albpach, ehem. EU-Kommissar für Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes und Fischerei
Moderation:
Pascal Günsberg, POLEDU, Verein Politics and Education

Ulrike Guérot:
Nichts wird so bleiben, wie es war?
erscheint am 7. September 2020 im MOLDEN Verlag.
Hardcover, 128 Seiten, ISBN 978-3-222-15062-3

DO24. September, 19:00UHR

DAS GROSSE WELTTHEATER

Reihe: Zerrissene Jahre
KuratorIn: Philipp Blom
Vortragende: Philipp Blom im Gespräch mit Petra Herczeg und Rainer Rosenberg

Aufgrund der steigenden COVID-19 Zahlen in Wien haben wir beschlossen, dass im Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog vorläufig keine analogen Veranstaltungen mit Publikum stattfinden werden. Das Gespräch wird aufgezichnet und ist ab 25.9.2020 auf unserem Youtube Kanal abrufbar.

 

DAS GROSSE WELTTHEATER
Von der Macht der Vorstellungskraft in Zeiten des Umbruchs

„Das große Welttheater ist ein Ort, an dem die Welt sich neu erfinden kann.“
Philipp Bloms Analyse der gegenwärtigen Umbrüche

Wir leben in der besten aller Welten: Nie zuvor gab es so lange Frieden bei uns, nie waren wir so reich, so sicher. Diese Geschichten erzählen wir uns selbst. Was aber, wenn sie nicht der Wirklichkeit entsprechen? Wenn die Demokratien bröckeln, der Hass zwischen den sozialen Gruppen wächst, das Wirtschaftswachstum stagniert, die Gefahr einer Klimakatastrophe steigt? In seinem großen Essay zeigt Philipp Blom, wie es möglich ist, dass der Westen nicht trotz, sondern wegen Frieden und Wohlstand in einer Krise steckt. Nichts in unserer Vergangenheit hat uns darauf vorbereitet. Die Zeichen stehen auf Sturm, und der Kampf um die Zukunft wird auch ein Kampf der Geschichten sein, vor aller Augen, auf der Bühne des Welttheaters.

Petra Herczeg ist Senior Lecturer am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien und freie Autorin beim ORF
Rainer Rosenberg ist Journalist beim ORF, Blogger und Lehrbeauftragter am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien
Philipp Blom studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford. Er lebt als Schriftsteller und Historiker in Wien und schreibt regelmäßig für europäische und amerikanische Zeitschriften und Zeitungen.

Das Große Welttheater. Von der Macht der Vorstellungskraft in Zeiten des Umbruchs ist im Mai 2020 bei Zsolnay erschienen. 128 Seiten, ISBN 978-3-552-05980-1

MI30. September, 19:00UHR

VERFASSUNG UND DEMOKRATIE

Reihe:
Vortragende: Wolfgang Maderthaner und Heinz Fischer

Aufgrund der steigenden COVID-19 Zahlen in Wien haben wir beschlossen, dass im Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog vorläufig keine analogen Veranstaltungen mit Publikum stattfinden werden. Das Gespräch wird aufgezichnet und ist ab 1.10.2020 auf unserem Youtube Kanal abrufbar.

 

VERFASSUNG UND DEMOKRATIE
Hans Kelsen und die Österreichische Bundesverfassung

Eine republikanische Geschichtsstunde

1920 hat Hans Kelsen der „Jahrhundertjurist“, wie ihn DIE ZEIT betitelt, als parteiunabhängiger Verfassungsrichter die republikanische Bundesverfassung des neuen Österreich ertüftelt.
Es war Karl Renner, der nach dem Zusammenbruch der Monarchie den ao. Universitätsprofessor, Berater des k.u.k. Kriegsministers und des Kaisers Hans Kelsen im November 1918 in die Staatskanzlei geholt und mit der Arbeit an einer Bundesstaatsverfassung für die junge Republik beauftragt hatte. Schon am 1. Oktober 1920 beschloss die Konstituierende Nationalversammlung das neue Bundes-Verfassungsgesetz einstimmig. Und heuer feiert sie ihren 100. Geburtstag.
Die klare und nüchterne Sprache des österreichischen Bundes-Verfassungsgesetzes wurde oft gewürdigt; sie entspricht der „Reinen Rechtslehre“ Kelsens, in deren Zentrum eine „von aller politischen Ideologie gereinigte“ Auffassung des Rechts steht. Rechtsnormen beschreiben laut Kelsen ein „Sollen“, das im Unterschied zu religiösen und ethischen Normen generell durchsetzbar ist. Den Staat definierte Kelsen dementsprechend als eine Rechtsordnung.

Heinz Fischer, Jurist und Univ. Professor, war 12 Jahre lang österreichischer Bundespräsident (2004-2016). Zuvor hatte er verschiedene politische Ämter inne: So war er Abgeordneter der SPÖ im Nationalrat, Wissenschaftsminister und Präsident des Österreichischen Nationalrates (1990-2002)
2018 war er Regierungskoordinator des „Gedenk- und Erinnerungsjahres“, in dem die Republik Österreich ihren 100. Geburtstag feierte. Seit 2018 ist er Co-Vorsitzender des Ban Ki-Moon Centre for Global Citizens.

Moderation:
Wolfgang Maderthaner, Historiker, Verein Geschichte der Arbeiterbewegung