MO02. Juni, 19:00UHR

ARCHITEKTEN DER ARBEIT. Positionen, Entwürfe Kontroversen

Sven RahnerSven Rahner
Universität Kassel

Immer mehr und länger? Immer schneller und getriebener? Oder bewusster, eigenständiger, individueller? Die Frage, wie wir in Zukunft arbeiten werden, beschäftigt wohl jeden, der Arbeit nicht nur als Broterwerb begreift. Arbeit dient längst nicht mehr nur dem Lebensunterhalt, sie ist auch Teil der eigenen Identität, des sozialen Status. Arbeit soll sich wieder lohnen, Erfüllung bieten und den eigenen Wohlstand ebenso wie den des Landes mehren – ein hoher Anspruch, allzu selten eingelöst. Prekäre und entwürdigende Arbeitsverhältnisse sind auch in Deutschland keine Seltenheit. Das digitale Zeitalter verändert die Arbeitswelt radikal, schafft neue Freiheiten ebenso wie neue Zwänge: Burn-out ist auch die Krankheit einer Gesellschaft, in der immer alles möglich sein muss.
Für sein neues Buch „Architekten der Arbeit“ sprach der Politikwissenschaftler Sven Rahner mit        18 prominenten Vordenkern und Entscheidern aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Er hat die Architekten einer neuen Arbeitswelt getroffen, die beobachten, planen und gestalten, wie Arbeit sich in den nächsten Jahrzehnten verändern wird: Von Brigitte Ederer bis Franz Müntefering, von Richard Sennett bis Mercedes Bunz, von Günter Wallraff bis Thomas Sattelberger – im Wechselspiel mit Sven Rahner stellen sie ihre Entwürfe der neuen Arbeitswelt vor.

Moderation:
Robert Misik, Journalist und Autor

DO05. Juni, 19:00UHR

THE ENLIGHTENMENT AND THE ’DEATH OF GOD’

Kenan MalikKenan Malik

Writer, Lecturer and Broadcaster

The ‘death of God’ seemed to be, until the final decades of the 20th century, one of the defining features of post-Enlightenment Western societies. Today, in the age of the worldwide jihad and the march of the Creationists, the idea that God is dead seems about as believable as the story of Jesus’ resurrection.
It was in the Enlightenment that the God-ordained order truly began to crumble.  So what can the Enlightenment tell us about both the death of God and His contemporary resurrection? That is the question at the heart of this lecture.

The lecture will explore Enlightenment ideas about God and about human nature.  It will suggest that key to Enlightenment thinking was not so much disbelief in God as the emergence of a new faith in human capacities. And it will argue that it is loss of such faith that has most shaped the post-Enlightenment world.

Moderator: 
Philipp Blom, Author and Historian

Partner:
Der Standard Album
Rainer Rosenberg, Campus Radio

Diese Serie wird unterstützt von:
Daniel Kapp, Strategic Consulting & Responsible Cooperation GmbH

ithuba CAPITAL
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG

http://youtu.be/XxeT6McAA3A
http://youtu.be/YlsHpb96fB8

DI10. Juni, 19:00UHR

PLACES OF GOOD SCIENCE. What makes them tick?

Caroline UhlerCaroline Uhler
Caroline Uhler’s Forschungsgruppe arbeitet an der Schnittstelle zwischen Statistik, angewandter Geometrie und mathematischer Biologie. Ein Schwerpunkt ist es, Methoden zu entwickeln, um in Daten Kausalität nachzuweisen, wenn kontrollierte Experimente zu teuer oder unethisch sind. Zudem interessiert sich die Gruppe für verschiedene Probleme in der Biologie, welche interessante geometrische Fragen aufwerfen. Besonderes Interesse gilt hier der räumlichen Organisation von Chromosomen im Zellkern und wie sich diese Organisation auf die Genexpression auswirkt.

Caroline Uhler ist Assistenzprofessorin am IST Austria. Sie ist in der Schweiz aufgewachsen und hat an der Universität Zürich Mathematik und Biologie studiert. Mit einem Fulbright Stipendium war sie von 2007 bis 2011 an der University of California at Berkeley und hat in Statistik promoviert. Danach folgten kurze Postdocs am Institute for Mathematics and its Applications an der University of Minnesota und an der ETH Zürich. Seit Anfang 2012 ist sie als Gruppenleiterin am IST Austria tätig und war im letzten Semester als Forschungsbeauftragte am neuen Simons Institute for the Theory of Computing in Berkeley.

Moderation:
Arnold Schmidt, Studium der Physik an der Universität Wien, Promotion 1962. Nach längerer Zeit im Ausland (University of York, University of California, Berkeley) kehrte Arnold Schmidt 1975 nach Wien zurück und wurde 1986 ordentlicher Professor an der TU Wien. Von 1994 bis 2003 war er Präsident des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung.

DO12. Juni, 19:00UHR

MAUERN EINREISSEN! WIDERSTAND IM DIGITALEN ZEITALTER

Anke und Daniel Domscheit-Berg
Anke und Daniel Domscheit-BergDie Netzaktivisten Anke und Daniel Domscheit-Berg, beide Mitglieder der Piratenpartei, setzen sich für weniger Überwachung in der Gesellschaft, für mehr Gerechtigkeit und Solidarität ein. Programmatisch auch der Titel des Buches von Anke Domscheit-Berg  -„Mauern einreißen! Weil ich glaube, dass wir die Welt verändern können“: es ist ein Plädoyer für mehr Transparenz und Mitbestimmung in Wirtschaft und Politik, ein realistisches und zugleich optimistisches Buch, das aufzeigt, dass eine solidarische, freie Gesellschaft ohne Grenzen, eine Zivilgesellschaft mit gleichen Chancen für Frauen und Männer, offenem Informationszugang über das Internet und eine Begegnung von Politikern und Bürgern auf Augenhöhe möglich ist. Denn: keine Mauer ist so stark, dass man sie nicht einreißen kann

Anke Domscheit-Berg: ehemalige IT-Managerin, Netzaktivistin, Publizistin mit Schwerpunkt Open Government.

Daniel Domscheit-Berg: Informatiker, auch bekannt unter seinem Pseudonym Daniel Schmitt, ehemaliger Sprecher von Wikileaks, Gründer von OpenLeaks, eine alternative Plattform für whistleblower.

Moderation: Isolde Charim, Autorin und Philosophin

MO23. Juni, 19:00UHR

COSMOPOLITANISM, PATRIOTISM, NATIONALISM – WHICH ROAD TO MODERNITY?

Anthony PagdenAnthony Pagden
Professor of Political Science and History at the University of California

The world today is still divided into nation states.  Yet they are increasingly linked together by what has come to be called loosely an “international system”.  The relationship between the two ways of understanding civil society is always, at best, unstable. Russia claims the Crimea in the name of the nation. The E.U. and the U.S. respond with sanctions in the defence of an international law which recognizes the right to self-determination.   International law, transnational justice, even “globalization”, are all part of a broader initiative called – even more loosely – “cosmopolitanism”.  On the face of it cosmopolitanism and nationalism would seem to be irreconcilable? But are they?  The liberal nationalism of the 18th and 19th centuries  imagined a future in terms of a “cosmopolitanisms of nations”. In this lecture, I will explore the evolution of the vocabularies of attachment, “Patriotism” and “nationalism” and how, as the object of attachment shifted from the person of the ruler to a constitutional order, the idea of “belonging” and the political rights and obligations which  that entails, became inseparable from some kind of “cosmopolitan ideal” and – finally what that might imply for the future of Europe. 

Moderator:  Philipp Blom, Author and Historian

Partner:
Der Standard Album
Rainer Rosenberg, Campus Radio

Diese Serie wird unterstützt von:
Daniel Kapp, Strategic Consulting & Responsible Cooperation GmbH

ithuba CAPITAL
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG

http://youtu.be/2CtczD7xO4k
http://youtu.be/uAqt_LqhoVA

DI24. Juni, 19:00UHR

KRITIK VON LEBENSFORMEN

Rahel JaeggiRahel Jaeggi
Institut für Philosophie, Humboldt Universität zu Berlin

Lassen sich Lebensformen kritisieren? Lässt sich über Lebensformen sagen, sie seien gut, geglückt oder gar rational? Die politische Ordnung des liberalen Rechtsstaats versteht sich als Versuch, das gesellschaftliche Zusammenleben auf eine Weise zu gestalten, die sich zu den unterschiedlichen Lebensformen neutral bzw. »ethisch enthaltsam« verhält. Dadurch werden Fragen nach der Art und Weise, in der wir individuell oder kollektiv unser Leben führen, in den Bereich nicht weiter hinterfragbarer Präferenzen oder als unhintergehbar gedachter Identitätsfragen ausgelagert. Wie über Geschmack lässt sich über Lebensformen dann nicht mehr streiten. Rahel Jaeggi hingegen behauptet: Über Lebensformen lässt sich mit Gründen streiten. Lebensformen sind als Ensembles sozialer Praktiken auf die Lösung von Problemen gerichtet. Sie finden ihren Maßstab „in der Sache“ des Problems.

Moderation:
Robert Misik, Journalist und Autor