MI10. Februar, 19:00UHR

KAPUTTALISMUS: WIRD DER KAPITALISMUS STERBEN, UND WENN JA, WIRD UNS DAS GLUECKLICH MACHEN?

Robert MisikKaputtalismus
denkt die neuesten Studien über die Krise des Kapitalismus konsequent weiter und wirft einen schonungslosen Blick auf das vorliegende Datenmaterial. Seine zentrale These: Die Krise der Gesellschaftsform, in der wir heute leben, ist so umfassend, dass es nicht mehr genügt, mit Umverteilung gegenzusteuern. Das gesamte System steht auf des Messers Schneide und muss neu gedacht werden. Wie konnte der westliche Kapitalismus in eine so schwere Krise geraten? Die gegenwärtige Lage ist durch drei wesentliche Faktoren gekennzeichnet: Explodierende Verschuldung, niedrige Wachstumsraten und gravierender Anstieg von Ungleichheit. Diese Faktoren sind unmittelbar miteinander verbunden. Niedrige Wachstumsraten erschweren die Rückzahlung der Verbindlichkeiten. Die wachsenden Schulden führen zu mehr Ungleichheit, denn die Schulden der Einen sind die Vermögen der Anderen. Irgendwann kommt es zu immer massiveren Zahlungsausfällen und Insolvenzwellen. Zugleich transformiert sich unsere Arbeitsgesellschaft radikal. Viel spricht dafür, dass weder die Antworten der Austeritätsapostel noch die Antworten der Keynesianer heute noch funktionieren. Ist die kapitalistische Weltordnung am Ende? Welche Alternativen gibt es?
„Der Warnruf eines der innovativsten deutschsprachigen Intellektuellen.“ Yanis Varoufakis

mit:
Robert Misik
, Journalist und Autor
Erich Fenninger,
Bundesgeschäftsführer Volkshilfe Österreich
Katharina Mader
, Ökonomin, WU Wien

Robert Misiks Buch Kaputtalismus. Wird der Kapitalismus sterben, und wenn ja, würde uns das glücklich machen? erscheint im Februar 2016 im Aufbau Verlag.

DO11. Februar, 19:00UHR

SELF-DETERMINATION BEYOND STATEHOOD – TOWARD CIVIL RIGHTS

Ayman OdehAyman Odeh
Head of the Joint List, Member of Knesset, Israel

A country for all its citizens
“The first time Palestinian citizens of Israel displayed this mode of proactive political agency to such an impressive degree was back in 2006-2007 when the Palestinian community in Israel produced “future vision” documents, such as “The Haifa Declaration,” published by Mada al-Carmel – Arab Center for Applied Social Research in Haifa, and “The Democratic Constitution,” published by Adalah – The Legal Center for Arab Minority Rights in Israel, describing how Israel can and must change to be a country for all its citizens, Jews and Arabs alike. The Joint Arab List is not a strategic political platform (not yet, at least), but political survival dictated electoral unity, since several of these parties did not reach 3.25 percent in the previous Knesset election. The significance of this historic political initiative by Palestinian citizens of Israel far exceeds the Joint Arab List’s 13 Knesset seats. The move brought greater focus to a potent strategic asset of the Palestinian struggle on both sides of the nonexistent Green Line; it highlighted, yet again, a still under-utilized source of Palestinian political agency.” (Sam Bahour, November 2015)

Moderation: Viola Raheb, University of Vienna, senior fellow of Bruno Kreisky Forum

Ayman Odeh is an Arab Israeli lawyer and politician. He is a member of the Knesset, and currently serves as leader of Hadash and head of the Joint List, a political alliance of four Arab-dominated parties; Hadash, Balad, the United Arab List and Ta’al.

DI16. Februar, 19:00UHR

ALLE SPRECHEN UEBER FLUECHTLINGE. WIR HOEREN IHNEN ZU.

Robert Misik, Journalist und AutorSprechen mit Flüchtlingen

im Gespräch mit

Jwan Joo Daod, cookbook author, Syrian asylum seeker in Austria
Zakia Salehi, Studierende in Österreich
Ammaar Zammar
, Syrian asylum seeker in Austria

Jede Woche kommen unzählige von ihnen an. Andere sind schon länger hier und leben mitten unter uns. Jede Stunde meldet sich irgendjemand zu Wort, der etwas über die Flüchtlinge zu sagen hat. Jede Zeitung ist voll von Mutmaßungen, wie die so seien. Aber praktisch nie kommen in diesem Meinungsgetöse die Flüchtlinge selbst zu Wort. Dabei hätten sie ein Wissen beizutragen, eine Erfahrung. Sie haben die Erfahrung darüber, unter welchen Bedingungen die Aufnahme funktioniert. Sie wissen über bürokratische Hürden Bescheid. Sie kennen die Probleme mit Qualifikationen und Deutschkursen. Sie wissen, wann Integration funktioniert. Sie kennen die Gesellschaften, aus denen die Flüchtlinge kommen und wissen daher, welche Gruppen von ihnen es leichter haben und welche hier Probleme bekommen können. Sie haben auch Vorschläge, wie diese Probleme vielleicht reduziert werden können. Bei der NOW-Konferenz haben anwesende Flüchtlinge schon wichtige Inputs gegeben und praktische Vorschläge gemacht, die von einigen Bürgermeistern und Hilfsorganisationen aufgegriffen wurden. Wir wollen in diesem öffentlichen Talk diese Gespräche intensivieren.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

DO18. Februar, 19:00UHR

ANGST UMS ABENDLAND

WARUM WIR UNS NICHT VOR MUSLIMEN, SONDERN VOR DEN ISLAMFEINDEN Daniel BaxFÜRCHTEN SOLLTEN

Die Angst vor dem Islam ist tief in der europäischen Geschichte verwurzelt. Aber eine übersteigerte Angst vor Moslems droht die Grundlagen dessen zu zerstören, was Europa ausmachen sollte. So wie es scheint, wird die Debatte um den Islam noch lange nicht aufhören – aber wovor muss man Angst haben? Das Buch von Daniel Bax versucht, auf diese Frage eine Antwort zu geben.

Daniel Bax, geboren 1970 in Blumenau (Brasilien), aufgewachsen in Freiburg und Berlin, hat in Berlin Publizistik und Islamwissenschaften studiert. Seit 15 Jahren arbeitet er als Journalist bei der taz und schreibt über die Themen Migration, Integration und Islam.

Moderation: Isolde Charim, Autorin und Philosophin

Daniel Bax‘ Buch Angst ums Abendland: Warum wir uns nicht vor Muslimen, sondern vor den Islamfeinden fürchten sollten ist im August 2015 im Verlag Westend als Taschenbuch erschienen.

DI23. Februar, 19:00UHR

WO WIR STEHEN – ALLIANZEN FUER EIN ANDERES EUROPA

Gesine SchwanGesine Schwan
Präsidentin und Mitgründerin der im Juni 2014 gegründeten Humboldt-Viadrina Governance Platform

Europa ist in eine tiefe Krise geraten. Diese Krise betrifft jedoch nicht nur die Finanzmärkte oder die Wirtschaft, wie es auf den ersten Blick den Anschein haben könnte. Ihre Ursachen liegen wesentlich tiefer. Zusammengefasst lautet Gesine Schwans Diagnose: Wir haben auf unserem Kontinent über Jahre hinweg einer Kultur der entfesselten Konkurrenz und der daraus folgenden Verantwortungslosigkeit die Herrschaft überlassen. Marktradikalität, Deregulierung und Entstaatlichung, das wissen wir heute, sind nur andere Worte für eine unverantwortliche Laissez-faire-Politik. Deren Folgen bekommen wir nun eindringlich vorgeführt.
Gemeinsam müssen wir gegen die Kultur der entfesselten Konkurrenz und der kollektiven Verantwortungslosigkeit angehen, die gerade die Eliten erfasst hat. Ein Klima des Egoismus aber schlägt schnell in eine Kultur der Verantwortungslosigkeit um. Wir müssen dieser die Prinzipien der Solidarität und der Gerechtigkeit entgegensetzen. Eigenverantwortung sollten wir künftig als Selbstbestimmung, nicht als Leistungszwang definieren.
Welche Allianzen braucht es aber in Europa, um einen Kurs- und Politikwechsel hinzubekommen? Wie können die progressiven Kräfte in der EU gemeinsam die Entsolidarisierung und die Austeritätspolitik bekämpfen?

Moderation: Robert Misik, Journalist und Autor

Gesine Schwan war die jahrelange Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/oder. Gegenwärtig ist sie Präsidentin und Mitgründerin der im Juni 2014 gegründeten HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform, Berlin. Die Sozialdemokratin ist Vorsitzende der Grundwertekommission der SPD und war zwei Mal Kandidatin ihrer Partei für das Amt der deutschen Bundespräsidentin.

DO25. Februar, 19:00UHR

B(L)ACK TO THE FUTURE. EUROPEAN CITIZENS OF AFRICAN DESCENT

Introductory remarks and moderation: Robert Berkeley, curator of B(l)ack to the FutureB(L)ack to the Future

Panellists:
Miriam Ajayi, research assistant at Humboldt-University, Berlin
Benjamina Dadzie, blogger and student, Italy
Nicole Grégoire, researcher at The National Fund for Scientific Research, Belgium
Mireille Ntwa Ngosso, first district counsellor with African roots, Vienna, Austria
Johny Pitts, journalist, English television presenter, writer and photographer, UK
Marie-Charlotte Tatepo, activist, Belgium

Is there a Black European identity? If there is, can it be described? If not, why not?
Europe is ethnically diverse – always has been and always will be. This in itself is not a problem – particularly for those who live in Europe’s major cities. Neighbours and compatriots have ancestry drawn from all over the world, different religious traditions, different histories, but a shared future. The problem is that power and resources are not fairly shared among all citizens. Too often in Europe one’s ethnicity, religion and/or history is a marker of exclusion and disenfranchisement. This remains too often true for the estimated 15 million people of African descent living in Europe.

This project seeks to map the shared and unique experiences of people of African descent in European states, build new solidarities, engage European citizens of African descent in debate and discussion with others about our shared future, and plot key steps on a journey to equality and inclusion for people of African descent across Europe.

MO29. Februar, 19:00UHR

RICHARD WADANI: EINE POLITISCHE BIOGRAFIE. "… und da habe ich gesprochen als Deserteur"

mit: Richard Wadani, Lisa Rettl & Markus KochRichard Wadani

„…und da habe ich gesprochen als Deserteur“
Richard Wadani ist aus der Wehrmacht desertiert. Viele Jahrzehnte später ist es ihm gelungen, Anerkennung für die Wehrmachtsdeserteure zu erkämpfen: mit einem entsprechenden Gesetz und einem Denkmal in Wien. Seine Lebenserinnerungen sind nun im Milena Verlag als Buch erschienen. Die Grüne Bildungswerkstatt Minderheiten lädt gemeinsam mit dem Bruno Kreisky Forum zur Präsentation.

Eine Veranstaltung der GRÜNEN BILDUNGSWERKSTATT MINDERHEITEN in Kooperation mit dem Kreisky Forum