Das Projekt Sozialdemokratie
Das Projekt Sozialdemokratie
Gescheitert? Überholt? Zukunftsweisend?
Einleitende Worte:
Markus Marterbauer, AK Wien und Benedikt Kautsky Kreis
Es diskutieren:
Maria Maltschnig, Leiterin des Karl-Renner-Instituts
Thomas Nowotny, Dozent für Politikwissenschaft an der Univ. Wien, Autor und Diplomat
Moderation:
Robert Misik, Journalist und Autor
Die europäische Sozialdemokratie war einst von der aufsteigenden Arbeiterklasse nach oben getragen worden, Anfang der 1970er Jahre stand sie am Gipfel politischer Macht. Seither haben aber andere Leitvorstellungen und Ziele jene der Sozialdemokratie verdrängt, wodurch deren Einfluss sukzessive geschmälert wurde. Die Versuche der sozialdemokratischen Parteien, sich dem neuen, von Individualismus, Egoismus, Entsolidarisierung und Gewinnstreben geprägten Zeitgeist anzupassen, haben deren Niedergang sogar noch beschleunigt. Verstrickt in politische Taktik haben sie viel von ihrem einstigen Gestaltungsanspruch verloren.
Das „revolutionäre Subjekt“ einer kampfbereiten Arbeiterklasse ist nicht länger gesellschaftliche Grundlage der Sozialdemokratie. Aber weiterhin könnte die Sozialdemokratie nunmehr sehr unterschiedliche gesellschaftliche Gruppierungen um ein optimistisches und realistisches Zukunftsprojekt scharen. In der Zeit zwischen 1950 und 1980 war sie darin erfolgreich. Die so sozialdemokratisch geprägten Staaten waren und sind daher die im weitesten Sinn besseren und menschlicheren. Mit neuen Werkzeugen ließe sich dieser Erfolg fortsetzen. Keine andere breite politische Bewegung kann das in Aussicht stellen.
Thomas Nowotny:
Das Projekt Sozialdemokratie. Gescheitert? Überholt? Zukunftsweisend?
Studienverlag, November 2016
ISBN 978-3-7065-5588-3; 24.90 € EUR
in Kooperation mit dem Karl-Renner-Institut