DO12. Jänner, 19:00UHR

Das Projekt Sozialdemokratie

Das Projekt SozialdemokratieThomas Nowotny
Gescheitert? Überholt? Zukunftsweisend?                    

Einleitende Worte:
Markus Marterbauer
, AK Wien und Benedikt Kautsky Kreis

Es diskutieren:
Maria Maltschnig
, Leiterin des Karl-Renner-Instituts
Thomas Nowotny
, Dozent für Politikwissenschaft an der Univ. Wien, Autor und Diplomat

Moderation:
Robert Misik
, Journalist und Autor

Die europäische Sozialdemokratie war einst von der aufsteigenden Arbeiterklasse nach oben getragen worden, Anfang der 1970er Jahre stand sie am Gipfel politischer Macht. Seither haben aber andere Leitvorstellungen und Ziele jene der Sozialdemokratie verdrängt, wodurch deren Einfluss sukzessive geschmälert wurde. Die Versuche der sozialdemokratischen Parteien, sich dem neuen, von Individualismus, Egoismus, Entsolidarisierung und Gewinnstreben geprägten Zeitgeist anzupassen, haben deren Niedergang sogar noch beschleunigt. Verstrickt in politische Taktik haben sie viel von ihrem einstigen Gestaltungsanspruch verloren.
Das „revolutionäre Subjekt“ einer kampfbereiten Arbeiterklasse ist nicht länger gesellschaftliche Grundlage der Sozialdemokratie. Aber weiterhin könnte die Sozialdemokratie nunmehr sehr unterschiedliche gesellschaftliche Gruppierungen um ein optimistisches und realistisches Zukunftsprojekt scharen. In der Zeit zwischen 1950 und 1980 war sie darin erfolgreich. Die so sozialdemokratisch geprägten Staaten waren und sind daher die im weitesten Sinn besseren und menschlicheren. Mit neuen Werkzeugen ließe sich dieser Erfolg fortsetzen. Keine andere breite politische Bewegung kann das in Aussicht stellen.

Thomas Nowotny:
Das Projekt Sozialdemokratie
. Gescheitert? Überholt? Zukunftsweisend?
Studienverlag,
November 2016
ISBN 978-3-7065-5588-3; 24.90 € EUR

 in Kooperation mit dem Karl-Renner-Institut

 

MO23. Jänner, 19:00UHR

„DER MUT ZUM UNVOLLENDETEN“

FESTVORTRAG VON HEINZ FISCHER ZUM GEBURTSTAG VON BRUNO KREISKY

Heinz Fischer

In Kreiskys Denken und Wollen spielte– wie er es selbst formulierte – „Der Mut zum Unvollendeten“ eine große Rolle. Das hatte nichts mit Zögerlichkeit oder Halbherzigkeit zu tun. Der Mut zum Unvollendeten bedeutete vielmehr, dass Ideologien und gesellschaftliche Strukturen für ihn kein in sich geschlossenes endgültiges System waren und schon gar kein Endstadium der Geschichte. Es war ein Bekenntnis zum Neuen, zur schrittweisen Reform, ein Bekenntnis zur Überprüfbarkeit politischer Entscheidungen im Sinne von Karl Popper. Und es war eine Abgrenzung gegenüber dogmatischen oder gar totalitären Positionen.
Jedes politische und gesellschaftliche System ist unvollendet und muss unvollendet sein. Denn, was Menschen machen, kann auch von Menschen zum Besseren verändert werden. Die Freiheit dazu darf man ihnen nicht nehmen.

DI24. Jänner, 19:00UHR

MALI: THE QUEST FOR SUSTAINABLE PEACE

The role of the EU and its Sahel strategy

Keynote: Ángel Losada Fernández, Ambassador, European Union Special Representative for the Sahel

„Regarding peace and security, the situation in the Sahel region has significantly deteriorated in the last years. Especially in the aftermath of the Arab spring, the crisis in Mali and the collapse of M. Gadhafi’s regime, the EU has enhanced its interest in this region. In addition, the Austrian engagement in the international crisis- and conflict management, especially with military means, increased as a reaction to the destabilizing tendencies in the Sahel.
The challenges that the region is facing are also affecting Europe. Among others weak states, the overlapping of organized crime and terrorist activities for example when it comes to human or drug trafficking and migration are symptomatically for the Sahel. The multidimensional nature of the international missions and operations is just one indicator of the complexity of the challenges in the region. Far from being just a modern slogan, there will be ’no development without security, and no security without development’. What is needed is a comprehensive approach by all actors and stakeholders in the security and development nexus. “
The Spanish Diplomat Ángel Losada was appointed as the European Union Special Representative for the Sahel in December 2015. Losada was born in 1953 in Bern (Switzerland), he graduated in Law and was assigned to the Spanish diplomatic representations in Ethiopia, Chile and Geneva. He served as Deputy Director General of International Organizations, counsellor to the Permanent Representation of Spain to the NATO, and Deputy Head of Mission of the Spanish Embassy in Cuba. In August 2004, he was appointed Ambassador in the Command Structure of the ISAF in Afghanistan and, subsequently, he served in the Cabinet of the Secretary of State for International Cooperation. Before his current function as EUSR for the Sahel, he was Ambassador in Nigeria, to ECOWAS, in Kuwait and Ambassador at Large for the Sahel and Special Envoy for Libya.

Opening Remarks: Georg Lennkh, Member of the Board of the Bruno Kreisky Forum
Keynote: Ángel Losada Fernández, Ambassador, European Union Special Representative for the Sahel
Co-discussant: Günther Barnet, Bureau for Security Policy
Moderation: Margit Maximilian, journalist, ORF

DO26. Jänner, 18:00UHR

DIE UNGLEICHE WELT

Buchpräsentation von Branko Milanović

Ort: AK Bildungszentrum, Großer Saal, Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien

ANMELDUNG UNTER: http://akwienveranstaltung.bestheads.com/

Wem hat die Globalisierung genützt, wem geschadet? Was sind die Effekte auf die globale Einkommensungleichheit? Welche Rolle spielt der Geburtsort für die Verteilung der Einkommen? Und was hat das alles mit Elefanten zu tun?

Branko Milanović, einer der prominentesten Verteilungsökonomen der Welt, führt diese und andere Fragen in seinem neuen Buch zusammen und fokussiert seine Analyse auf die Bestimmungsgründe der weltweiten Verteilung von Arbeits- und Kapitaleinkommen. Er tut dies wie immer auf der Basis von umfassender Analyse der Daten und Fakten sowie einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien.
Über den Autor

Branko Milanović ist derzeit Visiting Presidential Professor am Graduate Center der City University of New York und Senior Scholar am LIS Cross-National Data Center in Luxemburg. Zuvor war er beinahe 20 Jahre Chef-Ökonom der Weltbank. Bereits seit seiner Dissertation beschäftigt er sich mit Fragen der Einkommensungleichheit und Globalisierung.
Programm

18:00 Uhr Einleitung und Begrüßung

Buchpräsentation Die ungleiche Welt: Migration, das Eine Prozent und die Zukunft der Mittelschicht.

18:45 Uhr Kommentare und Diskussion

Miriam Rehm (AK Wien)

Werner Raza (ÖFSE)

Im Anschluss:
Verleihung Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2016

Der Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2016 geht an den Verteilungsökonomen Branko Milanović für sein Buch „Die ungleiche Welt. Migration, das Eine Prozent und die Zukunft der Mittelschicht“.
Laudatio und Preisübergabe durch Hannes Swoboda (Jury-Vorsitzender)

Moderation: Robert Misik (Bruno Kreisky Forum)

Die Veranstaltung wird in englischer Sprache abgehalten!

Veranstalter:
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Bruno Kreisky Forum
Economics of Inequality (WU)
Department of Economics (WU)
ÖFSE