Eine Veranstaltung der Bruno Kreisky Stiftung
In Gedenken an Prof. Alfred Ströer, Abgeordneter zum Nationalrat i.R. und Gründungsdirektor der Bruno Kreisky Stiftung für Verdienste um die Menschenrechte
Nationalbibliothek, Josefplatz 1, 1010 Wien 9. Juni 2017, 18.30 Uhr
Anmeldung unter: preisverleihung@kreisky.org
Begrüßung:
Dr.in Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek
Gouverneur Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny, Vorsitzender des Kuratoriums der Bruno Kreisky Stiftung für Verdienste um die Menschenrechte
Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, Vorstandsmitglied, Bruno Kreisky Stiftung für Verdienste um die Menschenrechte
Laudatio: Dr.in Marianne Schulze, Menschenrechtskonsulentin, Verleihung des Bruno Kreisky Preises an: Queer Base
Laudatio: Dr.in Anna Sporrer, Vizepräsidentin des VwgH, Verleihung des Bruno Kreisky Preises an: Mag.a Christine Okresek und das Team des Hauses Liebhartstal für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Laudatio: Barbara Frischmuth, Schriftstellerin, Verleihung des Bruno Kreisky Preises an: Aslı Erdoğan in Stellvertretung wird ihr rechtsanwalt Erdal Doğan den Preis entgegennehmen.
Musikalische Begleitung: AUREUM Saxophonquartett
anschließender Empfang im Van Swieten Saal der Österreichischen Nationalbibliothek
Preisträgerinnen und Preisträger 2017
ASLI ERDOGAN
Zeit ihres Lebens hat sich Aslı Erdoğan, die als Physikerin am Cern in Genf geforscht hat und von 2012 bis 2013 als „writer in exile“ Gast im internationalen Haus der Autorinnen und Autoren Graz gewesen war, aktiv und vorbehaltslos für die Durchsetzung der Menschenrechte eingesetzt. Als Maßstab der Orientierung dienen der engagierten Menschenrechtsaktivistin Erdogan in allen ihren Veröffentlichungen insbesondere die Erscheinungsformen von Leid und Ungerechtigkeit, denen sie immer wieder nachspürt. Derzeit wird Frau Aslı Erdoğan in der Türkei gerichtlich verfolgt. Sie wurde wegen vier verschiedener Verbrechen angeklagt, u. a. wegen ihrer Kolumne und Mitgliedschaft in einem Beirat in einer kurdischen Zeitung. Sie wurde aufgrund der Anschuldigung der Zerstörung der Einheit und der Integrität des Staates und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation verhaftet. Am 29. Dezember 2016 wurde sie gegen Kaution freigelassen, es ist ihr jedoch derzeit verboten, ins Ausland zu reisen.
QUEER BASE
Queer Base ist eine Organisation von Menschen mit und ohne Fluchterfahrung in Wien, die geflüchtete Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und Interpersonen sowie Queers (LGTBIQ) bei ihrem Asylverfahren und danach sowie der Organisation von Wohnraum unterstützt. LGTBIQ werden in über 70 Ländern der Welt kriminalisiert, von körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt bedroht. In Österreich ist es seit längerer Zeit möglich, unter dem Titel „Angehörige einer sozialen Gruppe“ Asyl aufgrund von homo- bzw. transfeindlicher Verfolgung zu beantragen. Jedoch gibt es strukturelle Probleme, die die Situation von LGTBIQ- Geflüchteten verschlechtern.
CHRiSTiNE OKRESEK und das Team des Hauses Liebhartstal für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Das uMF Haus liebhartstal wurde im August 2015 eröffnet. Das Haus wird vom Arbeiter-Samariter-Bund betrieben und befindet sich im 16. Wiener Gemeinde-Bezirk in einem ehemaligen Pensionistenwohnheim. Derzeit wohnen 60 unbegleitete minderjährige Mädchen und Burschen aus Syrien, Afghanistan, Somalia und anderen afrikanischen Ländern in drei koedukativen Wohngruppen, außerdem gibt es eine Wohngruppe für Achtzehn- bis Fünfundzwanzigjährige. Seit Herbst 2015 leitet Mag.a Christine Okresek zusammen mit ihrem engagierten Team des UMF Haus Liebhartstal.