DI07. November, 19:00UHR

OMAN: SOCIO-ECONOMIC CHALLENGES AND POLITICAL UNCERTAINTIES AT HOME AND ABROAD

Marc Valeri
is Senior Lecturer in Political Economy of the Middle East and Director of Centre for Gulf Studies, College Director of Postgraduate Research, University of Exeter

When Sultan Qaboos overthrew his father as ruler of Oman in 1970, with the help of British advisers, few expected him to last long in power. Today Qaboos is the longest serving Arab head of state but his health is frail. Despite some gradual reforms, he remained an absolute ruler. Some fear that lack of legitimacy of his hitherto unknown successor could trigger uncertainty and instability in the GCC country whose independent foreign policy is not always in line with Saudi Arabia.

Moderation: Gudrun Harrer, Senior Editor, Der Standard; Lecturer on Modern History and Politics of the Middle East, University of Vienna and Diplomatic Academy of Vienna

DO09. November, 19:00UHR

FINANZIMPERIALISMUS

Michael Hudson
geboren 1939, lehrt Wirtschaftswissenschaften an der University of Missouri in Kansas City; daneben ist er Finanzanalyst und Berater an der Wall Street. Er gehört zu den Finanz- und Ökonomieexperten der Occupy-Bewegung und arbeitet eng mit David Graeber zusammen.

Der renommierte US-Wirtschaftswissenschaftler Michael Hudson, Wallstreet-Analyst und Ökonomie-Experte der Occupy-Bewegung, schildert die Geschichte des amerikanischen Finanzimperialismus seit 1917. Hudson zeigt, wie gefährlich die Lage weltweit geworden ist – für die USA und die gesamte Weltwirtschaft.

Moderation: Resi Guttmann; Klett-Cotta
geboren 1990 in Wien, studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien und forschte zu Migration und Arbeit. Sie ist Mitbegründerin der Gesellschaft für Plurale Ökonomik Wien und ehemalige Vorsitzende des Roten Börsenkrachs. Aktuell ist sie Sozial- und Wirtschaftspolitikexpertin der Volkshilfe Österreich.

In Zusammenarbeit mit Buch Wien

FR10. November, 19:00UHR

KARL MARX: DIE BIOGRAFIE

„Eine fesselnde Lektüre“, so urteilt Bestseller Autor Christopher Clark über Gareth Stedman Jones‘ hochgelobte Marx-Studie. Zum 200. Geburtstag des großen Philosophen wagt sich Gareth Stedman Jones – Professor in London und Cambridge – an eine umfassende Neubewertung des Marx’schen Denkens und Wirkens.

In Zusammenarbeit mit Buch Wien

MO13. November, 19:00UHR

DIE EU IM WUNDERLAND

Was läuft schief in der europäischen Debatte über Grenzen, Asyl und Flüchtlinge. Und was ist zu tun.

Gerald Knaus
Vorsitzender der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI), einer vor 18 Jahren in Sarajevo gegründeten Denkfabrik mit Büros in Berlin, Brüssel, Istanbul und Wien. Das im Vorjahr von der EU und der Türkei vereinbarte Flüchtlingsabkommen geht auf ein Konzept der ESI zurück.

DO16. November, 19:00UHR

RES PUBLICA IN EINEM EUROPA DER GENERATIONEN

Ulrike Beate Guérot
deutsche Politikwissenschaftlerin und Publizistin. Sie ist Professorin für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems, Gründerin des European Democracy Lab (EDL) in Berlin und beschäftigt sich mit der Zukunft der europäischen Union.

Vortrag und Gespräch mit Ulrike Guérot, Ulrike Lunacek, Laura Schoch

Laura Schoch, connect Kinderfreunde
Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin des EP a.D.

Moderation:
Elisabeth Donat, Department für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau Univ. Krems

Der Begriff der Res publica ist das Wertvollste, was die politische Ideengeschichte seit Platon in Europa hervorgebracht hat. Er ist das europäische Alleinstellungsmerkmal, auf der ein europäisches „Wir-Gefühl“ begründet werden kann. Denn Res publica beinhaltet ein Bekenntnis zur politischen Organisation des Gemeinwesens, von der soziale Gerechtigkeit und allgemeine Wohlfahrt als normative Ziele abgeleitet werden können. Dies findet man nicht in den Vereinigten Staaten, nicht im autokratisch-oligarchischen Russland, geschweige denn im vordemokratischen China. Res publica ist also, was Europa im Kern ausmacht!

DI21. November, 19:00UHR

WAS UNGLEICHHEIT REDUZIERT

Walter Scheidel
studierte in Wien Geschichte und Numismatik, forschte in Cambridge, lehrte in Paris und Innsbruck. Seit 2004 ist er Professor für Geschichte an der Stanford University.

im Gespräch mit

Rudolf Scholten, Präsident des Bruno Kreisky Forums für internationalen Dialog

Walter Scheidel hat eine provokante These aufgestellt, die ihm in seiner Wahlheimat USA bereits viel Aufmerksamkeit brachte: Gesellschaftliche Ungleichheit lässt sich nur durch Chaos, Seuche, Revolution oder Krieg reduzieren. Das zeigen seine Forschungen zur Geschichte der Menschheit.

Moderation: Robert Misik

MO27. November, 19:00UHR

DAS ZEITALTER DES ZORNS

Pankaj Mishra
geboren 1969 in Nordindien, schreibt seit über zehn Jahren regelmäßig für die New York Review of Books, den New Yorker und den Guardian. Er gehört zu den großen Intellektuellen des modernen Asien und hat zahlreiche Essays in Lettre International und Cicero veröffentlicht. Pankaj Mishra war u. a. Gastprofessor am Wellesley College und am University College London. Für sein Buch Aus den Ruinen des Empires (2013, S.Fischer) erhielt er 2014 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Er lebt abwechselnd in London und in Mashobra, einem Dorf am Rande des Himalayas.

Tessa Szyszkowitz, Journalistin und Autorin, im Gespräch mit dem Autor,.

Wie können wir den Ursprung des Hasses erklären, der unsere Welt überzieht – von Amokläufern über den IS bis hin zu Donald Trump, von rachsüchtigem Nationalismus bis zu Rassismus und Frauenfeindlichkeit in den Sozialen Medien? Pankaj Mishra gibt in seinem nun in deutscher Sprache erschienenem Buch eine überraschende Erklärung. Indem er zunächst den Blick bis hin zurück ins 18. Jahrhundert richtet, zeigt er, wie schon im Prozess der Modernisierung diejenigen, die nicht davon profitiert haben, anfällig für Demagogen waren und immer auf erschreckend gleiche Weise reagiert haben: mit Hass auf erfundene Feinde, dem Heraufbeschwören eines imaginären Goldenen Zeitalters und der Selbstermächtigung durch spektakuläre Gewalt. Heute wie damals treiben Massenpolitik, Technologie und das Streben nach Reichtum und Individualismus Millionen von Menschen ziellos in eine demoralisierte Welt.

Die Reihe Philoxenia wird von Tessa Szyszkowitz kuratiert und moderiert. Die Journalistin schreibt für profil, Cicero u.a. aus London. Philoxenia ist die Willkommenskultur, die nicht erst Angela Merkel, sondern bereits die alten Griechen erfunden haben. Philoxenia bedeutet Liebe zum Fremden, oder auch: Gastfreundschaft. Schon die Hebräer wussten: „Denn durch sie (die Gastfreundschaft) haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt.“

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt!

Die deutsche Ausgabe von Pankaj Mishras Buch DAS ZEITALTER DES ZORNS (übersetzt von Michael Bischoff und Laura Su Bischoff) ist im Sommer 2017 bei S. Fischer erschienen.

In Kooperation mit dem S. Fischer Verlag GmbH

MI29. November, 19:00UHR

GUTEN MORGEN, ABENDLAND

Der Westen am Beginn einer neuen Epoche

Bernd Ulrich
Leiter der Politik-Redaktion der Zeit

Die politischen Selbstverständlichkeiten sind gehörig ins Wanken geraten. Die Welt, wie wir sie kannten, ist »aus den Fugen«. Doch mittlerweile zeigen sich die Konturen einer neuen Welt immer klarer. Man muss sie nur sehen wollen.
Die Erschütterungen dieser Jahre sind hilfreich und notwendig, um den aufgeklärten, aber auch privilegierten Kreisen dieses Landes die Augen zu öffnen für die Ursachen, die viel zu lange verdrängt worden sind: die Wucht, mit der die weltweiten Krisenherde an unser Leben unmittelbar heranrücken, und die grotesken und obszönen Ungerechtigkeiten, die so sichtbar werden und die sich die Opfer nicht mehr bieten lassen, bei uns und weltweit …
In Zeiten von Brexit, Trump-Amerika, IS-Terror, weltweiter Flüchtlingsströme und neuem Nationalismus wächst das Bedürfnis und die Notwendigkeit politischer Bestandsaufnahmen und Analysen, die über den Tag hinaus reichen.

Dieser Arbeit hat sich Bernd Ulrich in den letzten Jahren mit Bravour gewidmet und bei den zahllosen nationalen und internationalen Krisen immer wieder mit kühlem Verstand nach Ursachen und Zusammenhängen gefragt. Darauf basierend entwirft Bernd Ulrich ein präzises Epochenbild, das für die politische Kultur dieses Landes und für ein höchst notwendiges demokratisches Engagement unverzichtbar ist.