DO08. Februar, 19:00UHR

US POLICY AND THE QUESTION OF JERUSALEM

ORT DER VERANSTALTUNG:
Diplomatische Akademie Wien, Favoritenstraße 15a · 1040 Wien

Rashid Khalidi,
Edward Said Professor of Modern Arab Studies, Department of History, Columbia University

Moderation: Leila Farsakh, political economist, Associate Professor of political science, University Massachussetts, Boston, USA

Rashid Khalidi received his BA from Yale in 1970, and his D.Phil. from Oxford in 1974. He is editor of the Journal of Palestine Studies, and was President of the Middle East Studies Association, and an advisor to the Palestinian delegation to the Madrid and Washington Arab-Israeli peace negotiations from October 1991 until June 1993. He is author of: Brokers of Deceit: How the U.S. has Undermined Peace in the Middle East (2013); Sowing Crisis: American Dominance and the Cold War in the Middle East (2009); The Iron Cage: The Story of the Palestinian Struggle for Statehood (2006); Resurrecting Empire: Western Footprints and America’s Perilous Path in the Middle East (2004); Palestinian Identity: The Construction of Modern National Consciousness (1996); Under Siege: PLO Decision-Making During the 1982 War (1986); British Policy Towards Syria and Palestine, 1906-1914 (1980); and co-editor of Palestine and the Gulf (1982) and The Origins of Arab Nationalism (1991).

In Zusammenarbeit mit der Diplomatischen Akademie  Wien und der Mission of Palestine

 

DI13. Februar, 19:00UHR

EUROPADÄMMERUNG

Wohin steuert Europa nach dem Brexit?

Ivan Krastev
Politologe, Vorsitzender des Centre for Liberal Strategies in Sofia, Bulgarien, Permanent Fellow am Institut für die Wissenschaft vom Menschen, Wien

Nach 1989 waren Landkarten plötzlich nicht länger in Mode. Die Grenzen sollten geöffnet werden für Menschen, Güter, Kapital und Ideen. An die Stelle der alten Karten traten Graphiken, welche die ökonomische Verflechtung innerhalb der EU illustrierten. Heute erleben wir einen ideologischen Gezeitenwechsel: Wo die Mehrheit der Europäer noch vor einigen Jahren optimistisch auf die Globalisierung blickte, empfinden sie Migration und die Rückkehr der Geopolitik als Quelle der Unsicherheit. Ivan Krastev untersucht die Ursachen für diesen Wandel und erörtert, welche Formen die europäische Desintegration annehmen könnte. Ein Zerfall der EU, so Krastev, wäre eine Tragödie, die den Kontinent zu internationaler Bedeutungslosigkeit verurteilen würde.

Moderation: Isolde Charim, Autorin und Philosophin

Der Essay Europadämmerung von Ivan Krastev ist im August 2017 bei der edition suhrkamp erschienen (ISBN: 978-3-518-12712-4).

DIE VERANSTALTUNG FINDET IN ENGLISCHER SPRACHE STATT

DI20. Februar, 19:00UHR

FALSCHE VERSPRECHEN

Wachstum im digitalen Kapitalimus

Philipp Staab
geboren 1983, war zwischen 2008 und 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung. Nach seiner Promotion leitete er innerhalb der Forschungsgruppe „Zukunftsproduktion“ die Projekte „Der entbundene Bürger“ und „Der digitale Kapitalismus“. Er war von 2016 bis 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für die Geschichte und Zukunft der Arbeit. Aktuell ist Staab wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Makrosoziologie an der Universität Kassel, permanent Fellow am Institut für die Geschichte und Zukunft der Arbeit (IGZA) und Gastwissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB).
Arbeitsschwerpunkte: Wandel der Arbeitswelt, Wirtschaftssoziologie, Digitalisierung, soziale Sicherung und soziale Ungleichheit.

Die Digitalisierung von Arbeit und Wirtschaft ist derzeit in aller Munde. Die einen verbinden mit der disruptiven Kraft digitaler Innovationen die Hoffnung auf eine neue Quelle unbegrenzten Wachstums. Andere fürchten massive Beschäftigungsverluste und eine radikale Zunahme sozialer Ungleichheit. Philipp Staab bietet eine differenzierte Analyse der Leitunternehmen des Silicon Valley, die weltweit ein spezifisches Wirtschaftsmodell propagieren. Er beschreibt dessen historische Genese, beleuchtet die Ideologie des digitalen Kapitalismus und kontrastiert diese mit den ökonomischen Imperativen in der digitalen Ökonomie. Die Unternehmenspolitik von Google, Apple, Amazon und Co. beschreibt der Autor als ökonomisches Programm, das auf die Bearbeitung einer Sollbruchstelle des gegenwärtigen Wirtschaftssystems zielt. Seit dem Ende des Fordismus kann in den hochentwickelten Ökonomien der OECD-Welt die Entwicklung des Konsums nicht mit den Produktivitätssteigerungen in der Wirtschaft Schritt halten. Der digitale Kapitalismus bildet den Versuch, die systematische Nachfrageschwäche des gegenwärtigen Wirtschaftssystems durch die Rationalisierung der Konsumtionsapparate zu tilgen. Dabei erzeugt er jedoch Widersprüche, die das Problem, zu dessen Lösung er antritt, weiter verschärfen. Der digitale Kapitalismus der Gegenwart ist von einem Konsumtionsdilemma geprägt, das die Wachstumspotenziale der Digitalisierung in ihr Gegenteil verkehren könnte. Die Verheißungen des digitalen Kapitalismus könnten sich schon bald als falsche Versprechen entpuppen.

Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist

DO22. Februar, 19:00UHR

DIE FLUCHT DER DICHTER UND DENKER

BUCHPRÄSENTATION

Margit Fischer, John Sailer und Thomas Lachs sind Flüchtlingskinder und diskutieren mit dem Autor über das Thema Flucht und Emigration.

Moderation: Herbert Lackner, Autor und Journalist

Sie waren Nobelpreisträger, Universitätslehrer, weltberühmte Schriftsteller und gefeierte Dirigenten, Juden und Christen, Politiker und Zeitungsredakteure, die ein gemeinsames Schicksal einte: Die Nationalsozialisten wollten sie ermorden.
Im Juni 1940 organisiert Thomas Mann in New York eine beispiellose Rettungsaktion für verfolgte Dichter und Denker in Europa. Ausgestattet mit viel Geld und einer Liste mit 200 Namen wird der junge, exzentrische Amerikaner Varian Fry nach Lissabon geschickt, um diese Vertreter der geistigen Elite aus Europa hinauszuschleusen.
Am 4. Oktober fährt das letzte offizielle Schiff, die „Nea Hellas“ von Lissabon nach New York …
Unter den Flüchtlingen sind Sigmund Freud, Stefan Zweig, Joseph Roth, Thomas, Heinrich, Golo und Erika Mann, Franz Werfel und seine Frau Alma Mahler-Werfel. Alfred Polgar, Hermann Leopoldi, Ödön von Horvath, Anna Seghers, Robert Stolz, Friedrich Torberg, Karl Farkas, Billy Wilder, u.v.m.
Herbert Lackners Buch „Die Flucht der Dichter und Denker“ erzählt ein Stück Zeitgeschichte – ein Thema, das viele Parallelen zu heute aufweist.

Herbert Lackner: Die Flucht der Dichter und Denker. Wie Europas Künstler und Wissenschaftler den Nazis entkamen; Ueberreuter, C.; Auflage: 1 (15. September 2017)

MO26. Februar, 19:00UHR

OUR SEPARATE WAYS

Dana Allin
Senior Fellow for Transatlantic Affairs, International Institute for Strategic Studies (IISS) and Editor of Survival: Global Politics and Strategy

Anger and distrust have strained the U.S.-Israeli alliance as the Obama administration and Netanyahu government have clashed over Israeli settlements, convulsions in the Arab world, and negotiating with Iran. Our Separate Ways is an urgent examination of why the alliance has deteriorated and the dangers of its neglect.
Powerful demographic, cultural, and strategic currents in Israel and the United States are driving the two countries apart. In America, the once-solid pro-Israel consensus is being corroded by partisan rancor, which also pits conservative Jews against the more liberal Jewish majority. In Israel, surveys of young Jewish citizens reveal a disdain for democracy, and, in some cases, a readiness to curb the civil liberties of non-Jews. Prospects for preserving a liberal Zionism against the pressures for “Greater Israel” are dimming as hopes for a two-state solution fade.
The acrimony between President Barack Obama and Prime Minister Benjamin Netanyahu has been a symptom, not cause, of the deeper crisis. If the alliance becomes just a transactional arrangement, then the moral, emotional, and largely intangible bonds that have long tied the two countries together will continue to weaken. Going separate ways at a time of Middle East chaos, and despite profound historical commitment, would be an immense tragedy. The partnership must restore the shared vision that created it.

Moderation: Eva Nowotny, Member of the Board of the Bruno Kreisky Forum


DI27. Februar, 19:00UHR

KIRCHE UND DEMOKRATIE IN ÖSTERREICH

EIN LERNPROZESS 1918-2018

S.E. Kardinal Erzbischof Christoph Schönborn
geboren 22.1. 1945 in Skalken, Böhmen, aufgewachsen in Schruns, Vorarlberg, Dominikaner. Seit 1995 Erzbischof von Wien, seit 1998 Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz

Moderation: Isolde Charim, Autorin und Philosophin