MO03. Dezember, 18:00UHR

"ICH BIN HALT DER GUTE DIKTATOR"

Wolfgang Petritsch, Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina 1999-2002
Projektergebnisse und Forschungsausblicke

„Ich bin halt der ‚gute Diktator‘. Mir ist es aber um etwas anderes gegangen“. Mit dieser Sentenz bringt Wolfgang Petritsch die Widersprüche zwischen dem Auftrag und dem Alltag seines Amtes, all die Konflikte zwischen den Erfahrungen und Erwartungen der internationalen Staatengemeinschaft und den Menschen vor Ort auf den Punkt.
Der österreichische Spitzendiplomat Wolfgang Petritsch war von 1999 bis 2002 Hoher Repräsentant der Vereinten Nationen für Bosnien und Herzegowina. Mit dem Forschungsprojekt: „Durch ‚Autokratie’ zur Demokratie?“ wurden erstmals die Kommunikations- und Aushandlungsprozesse dieses „Diktators wider Willen“ mit internationalen und mit innerbosnischen Akteur*innen dokumentiert und analysiert: Mit welchen Strategien versuchte Wolfgang Petritsch, seine Politik für Frieden und Versöhnung, für die Reintegration von Rückkehrer*innen, für die Etablierung demokratischer Institutionen und Rechtsstaatlichkeit, für eine wirtschaftliche Liberalisierung und zugunsten der europäischen Integration dieses Landes Tag für Tag umzusetzen und durchzusetzen?
Dieses vom Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) geförderte interdisziplinäre Projekt ist inzwischen abgeschlossen. Es offenbart die Ambitionen, aber auch die außerordentlichen und zuweilen auch streitbaren Ambivalenzen einer solchen Mission.

In dieser Veranstaltung präsentieren die Bearbeiterinnen die wesentlichen Ergebnisse ihrer Untersuchungen – und diskutieren sie mit Wissenschaftlerinnen und mit Wolfgang Petritsch.

18.00: Begrüßung und Einführung
Gertraud AUER BOREA D’OLMO, Generalsekretärin des Bruno Kreisky Forums für internationalen Dialog, Wien
Univ.-Prof. Mag. DDr. Oliver RATHKOLB, Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien
Dr. Erhard BUSEK, Vizekanzler a. D., Vorsitzender der Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM), Wien
Univ.-Prof. Rainer GRIES, Inhaber des Franz Vranitzky Chair for European Studies am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien

18.15: Ambitionen und Ambivalenzen:
Der Hohe Repräsentant als autokratischer Interventionsmanager

Mag. Dr. Silvia NADJIVAN, Projektleiterin, Franz Vranitzky Chair for European Studies, Universität Wien; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM), Wien
MMag. Eva Tamara ASBOTH, Projektmitarbeiterin, Vranitzky Chair for European Studies, Universität Wien
Mag. Dr. Gerulf HIRT, Co-Projektleiter, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte der Neuzeit, Institut für Geschichte Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

18.45: Im Gespräch mit
Dr. Wolfgang PETRITSCH, Botschafter a. D., Hoher Repräsentant der Vereinten Nationen für Bosnien und Herzegowina von 1999 bis 2002:
Prof. Dr. Sanja BOJANIĆ, Center for Advanced Studies (CAS) der Universität Rijeka
Prof. Dr. Anna GEIS, Lehrstuhl für Internationale Sicherheitspolitik und Konfliktforschung an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
MMag. Eva Tamara ASBOTH
Mag. Dr. Silvia NADJIVAN

Moderation: Prof. Dr. Silke SATJUKOW, Lehrstuhl für Geschichte der Neuzeit Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

DO06. Dezember, 19:00UHR

ALS OB SIE EMMA HIESSEN

Remarkable Women

Zum 80. Geburtstag von Emmy Werner

Emmy Werner
im Gespräch mit
Hans Rauscher

‚Die Möwen sehen alle aus, als ob sie Emma hießen‘ – Christian Morgensterns Möwenlied begleitet den Lebensweg der Prinzessin auf der Erbsensuppe ebenso wie das Spiel in ihrem Tischtheater. Dieses Spiel war Emmy Werner Zuflucht im Krieg und Ersatz für ihr eigenes Zimmer. Ein Auslöser auch für ihre spätere Berufswahl …
Eine eigenwillige Frau spürt dem Älterwerden, dem alleine Leben und der Theaterarbeit sehr persönlich nach. Humorvoll, kritisch, aber auch mutig und Mut machend.

Emmy Werner, geboren 1938 in Wien. Als Schauspielerin hatte sie zahlreiche Engagements. 1979/80 Gründung des Theater Drachengasse, das sie bis 1987 leitete. 1988–2005 Direktorin des Volkstheaters Wien. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, Wiener Frauenpreis und Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien.

Hans Rauscher, Journalist und Buchautor

Emmy Werner
– … ALS OB SIE EMMA HIESSEN. Eine Nachbetrachtung
HARDCOVER mit zahlreichen Abbildungen, 320 Seiten
ISBN: 9783701734580
Residenz Verlag 2018

in Zusammenarbeit mit Residen Verlag

MO10. Dezember, 19:00UHR

REGIONALE KONFLIKTE UND IHRE SICHERHEITSPOLITISCHE BEDEUTUNG FÜR ÖSTERREICH

DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH ALS EINWANDERUNGSLÄNDER IM VERGLEICH

Es diskutieren:
Marian Benbow Pfisterer, International Organization for Migration, Leiterin des IOM Landesbüros für Österreich
Amena Shakir, Junge Musliminnen Österreich
Hannes Schreiber, Leiter der Abteilung IV.5 (Visa-, Grenz-, Aufenthalts- und Asylangelegenheiten; Migration; Bekämpfung des Menschenhandels) im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres

Moderation: Martina Berger, Rechtswissenschaftlicher Dienst des Österreichischen Verwaltungsgerichtshofes

Deutschland und Österreich sind sowohl Ziel- als auch Transitländer der Migration und präsentierten in der Vergangenheit unterschiedliche Antworten auf die Herausforderungen von Migration und Integration. Österreichs Islam-Gesetz von 1912 – und die Neuauflage von 2015 – kennt bis heute kein Pendant in Deutschland. Die deutsch-österreichischen Beziehungen sowie die EU in Gänze wurden durch die Flüchtlingskrise seit 2015 auf die Probe gestellt. Während der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft wird Migration vorranging unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit behandelt. Im Rahmen der Veranstaltung sollen die unterschiedlichen Lösungsansätzen der Migrationssteuerung und die Strategien der Integration beleuchtet werden. Was können Österreich und Deutschland voneinander lernen, und welche gesamteuropäische Strategie sollten sie zusammen verfolgen?

In Zusammenarbeit mit Women in International Security

Fotocredit: Demokratiezentrum Wien

DI11. Dezember, 19:00UHR

WALDHEIMS WALZER

Kreisky Forum Special

Ein Film von Ruth Beckermann
Mit anschließender Diskussion

Votiv Kino, Währinger Str. 12, 1010 Wien
Ticketkauf online unter: http://www.votivkino.at/f_1prog.htm und direkt an der Votiv Kino Kasse.
Informationen zum Film: www.waldheimswalzer.at

Wir freuen uns, Ihnen eine ganz besondere Veranstaltung in Kooperation mit dem Votiv Kino und Filmladen Filmverleih zum Film WALDHEIMS WALZER am 11. Dezember um 19.30 Uhr im Votiv Kino anzukündigen.
Im Anschluss an den Film dürfen wir Ihnen ein hochkarätiges Podium zum Thema „Die Waldheimaffäre“ präsentieren:
Ruth Beckermann, Mitbegründerin des Filmverleihs filmladen, freie Autorin und Filmschaffende. Sie unterrichtete an der University of Illinois, Chicago, der Universität Salzburg und der Hochschule für Angewandte Kunst Wien.

Dr. Franz Vranitzky, Bundeskanzler a.D., Gründungs- und Ehrenpräsident des Bruno Kreisky Forums

Dr. Ferdinand Trauttmansdorff, österreichischer Diplomat, ehem. Kulturrat an der österreichischen Botschaft in Washington, D.C., Botschafter a.D. in Kairo, Lissabon und Prag, Leiter des Lehrstuhls für Diplomatie l an der Andrássy Universität Budapest.

Moderation: Hans Rauscher, Der Standard

Bildquelle:https://www.filmladen.at/wp-content/uploads/waldheimswalzer_plakat_oscar.jpg

DO13. Dezember, 19:00UHR

REFUGEE NEWS, REFUGEE POLITICS

JOURNALISM, PUBLIC OPINION AND POLICY MAKING IN EUROPE

Giovanna Dell’Orto is Associate Professor at the University of Minnesota’s Hubbard School of Journalism and Mass Communication. A former journalist with The Associated Press (AP), she is the author of several books on journalism and international affairs. Refugee News, Refugee Politics (Routledge, 2018) is her most recent book which she published in cooperation with her Austrian collegue Irmgard Wetzstein, Senior Lecturer at the Department of Communication, University of Vienna

Martin Staudinger, Journalist, Editor for Foreign Affairs at the Austrian Weekly Profil

Moderation: Tessa Szyszkowitz, Journalist and Author

The unprecedented arrival of more than a million refugees, asylum seekers, and migrants – plus the political, public, and policy reactions to it – is redefining Europe. The repercussions will last for generations on such central issues as security, national identity, human rights, and the very structure of liberal democracies. What is the role of the news media in telling the story of the 2010s refugee crisis at a time of deepening crisis for journalism, as “fake news” ran rampant amid an increasingly distrustful public?

The book Refugee News, Refugee Politics offers students, scholars, and the general reader original research and candid frontline insights to understand the intersecting influences of journalistic practices, news discourses, public opinion, and policymaking on one of the most polarizing issues of our time. Focusing on current events in Greece, Austria, and Germany – critical entry and destination countries – it introduces a groundbreaking dialogue between elite national and international media, academic institutions, and civil society organizations, revealing the complex impacts of the news media on the thorny sociopolitical dilemmas raised by the integration of hundreds of thousands of asylum seekers in EU countries.