MO18. Februar, 19:00UHR

TOXISCHE MÄNNLICHKEIT

Alexandra Stanić, Journalistin und Fotografin, Vice Austria
Natascha Strobl, Politikwissenschaftlerin, Autorin von Die Identitären. Handbuch zur Jugendbewegung der Neuen Rechten in Europa
Andreas Zembaty, Pressesprecher von Neustart

Moderation: Isolde Charim, Autorin, Philosophin und Kuratorin des Bruno Kreisky Forums

„Große Jungs weinen nicht – dafür trinken sie mehr, sterben früher und sind gewalttätiger als Frauen“, schreiben Noura Maan und Sandra Nigischer im Standard. Gewalt gegen Frauen ist ein Männerproblem. Es reicht nicht, angesichts vieler trauriger Anlässe, über den Schutz von Frauen zu sprechen. Es ist an der Zeit, über Männer zu sprechen – über Männerbilder, Männervorstellungen, männliche Identität. Denn diese Männlichkeit erweist sich – sowohl wenn sie intakt ist als auch wenn sie sich bedroht fühlt – als eminentes gesellschaftliches Problem.

DI19. Februar, 19:00UHR

DIE NEUE ARBEITERINNENKLASSE

MENSCHEN IN PREKÄREN VERHÄLTNISSEN

Veronika Bohrn Mena ist seit 2013 hauptberuflich in der Interessenvertretung der Gewerkschaft GPA-djp mit dem Schwerpunkt atypische Beschäftigung tätig, war zuvor Vorsitzende der Plattform Generation Praktikum und hat sich in der Österreichischen HochschülerInnenschaft engagiert.
Nach sieben Jahren intensiver Beschäftigung mit prekären Arbeitsverhältnissen, atypischer Arbeit, Segmentierungsprozessen und Veränderungen in der Arbeitswelt mitsamt ihren Auswirkungen, macht die Autorin ihre Erkenntnisse nun in Buchform einer breiten LeserInnenschaft zugänglich.

Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist

Die Arbeitswelt wird zunehmend durch Angst und Unsicherheit geprägt. Mehr als zehn Prozent der Beschäftigten befürchten, dass sie innerhalb der nächsten sechs Monate ihren Arbeitsplatz verlieren werden. Befristete Arbeitsverhältnisse und atypische Beschäftigung nehmen zu. Frauen sind davon noch stärker betroffen als Männer. Das durch die ArbeiterInnenbewegung hart erkämpfte Normalarbeitsverhältnis droht zu verschwinden.
Was bedeuten Hungerlöhne, fehlender rechtlicher Schutz und mangelnde soziale Absicherung für die Betroffenen und ihre Angehörigen und welche Strategien gibt es dagegen?

Veronika Bohrn Mena
Die neue ArbeiterInnenklasse. Menschen in prekären Verhältnissen
ÖGB-Verlag, Reihe: Studien und Berichte, 2018
ISBN 978-3-99046-325-3; 19,90 €

MO25. Februar, 19:00UHR

HUMAN TRAFFICKING: FROM PROSECUTION TO PROTECTION

PROMOTING A VICTIM-CENTERED APPROACH

Lucy Mair, human rights barrister who specialises in representing particularly vulnerable victims of human trafficking, domestic violence, torture, and sexual or other forms of exploitation at all levels in their immigration and asylum appeals and in judicial reviews before the Upper Tribunal and Administrative Court. Before coming to the bar in 2011, she worked in the fields of human rights and refugees for over a decade. Most recently she worked at Human Rights Watch, during which time she opened and managed the first Jerusalem field office and researched and authored full length human rights reports. Lucy Mair regularly undertakes pro bono work with Bail for Immigration Detainees and in other circumstances where clients are not able to afford representation, and she has spent considerable time volunteering as a legal advisor in refugee camps in Greece during the Mediterranean refugee crisis.

Tessa Szyszkowitz, journalist and author of Echte Engländer, Picus Verlag, September 2018.

More than a decade after the Council of Europe’s Convention on Action against Trafficking in Human Beings entered into force, how have European states measured up to their commitment to strengthen the protection afforded to trafficking victims?

DI26. Februar, 19:00UHR

SCHWARZES LOCH DER DEMOKRATIE IM NAHEN OSTEN

WIE AUTOKRATEN ANDERE AUTOKRATEN UNTERSTÜTZEN UND VON IHNEN LERNEN

Thomas Demmelhuber, Professor für Politik und Gesellschaft des Nahen Ostens an der FAU Erlangen-Nürnberg seit 2015. 2015 wurde er ebenso zum Visiting Professor am College of Europe (Natolin) ernannt. Zuvor war Demmelhuber Juniorprofessor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politik und Internet an der Universität Hildesheim (2012-2015).

Moderation: Gudrun Harrer, Leitende Redakteurin, Der Standard; sie unterrichtet Moderne Geschichte und Politik des Nahen und Mittleren Ostens an der Universität Wien und an der Diplomatischen Akademie Wien.

Bis 2011 wurde der Nahe Osten häufig als Beispiel für die Abwesenheit von Demokratie genannt. Mit den arabischen Umbrüchen 2011 schien sich zwar kurzzeitig eine demokratische Revolutionsromantik und eine weitere Welle à la Huntington durchzusetzen. Acht Jahre später hat sich längst mit wenigen Ausnahmen die Abwesenheit von Freiheit, Teilhabe und Rechtsstaatlichkeit verfestigt. Wir erkennen gar eine Clusterbildung von Autokratien und ein selbstbewusstes Auftreten von Autokraten in ihrem Versuch, Autokratieförderung zu betreiben. Internationale Demokratieförderung ist indes ein Auslaufprodukt der Geschichte. Der Vortrag greift auf Ergebnisse des Forschungsprojekts „Gravitationszentren autoritärer Herrschaft“ zurück, das von 2015-2018 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurde.

MI27. Februar, 19:00UHR

ENTZAUBERTE UNION

IST DIE EU NOCH ZU RETTEN?

Gespräch mit
Ulrike Guérot, Politikwissenschaftlerin und Publizistin, Professorin für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems
Julia Herr, Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Österreich, Kandidatin zur EU-Wahl
Ralph Guth, Politikwissenschafter, ATTAC Österreich

Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist

Rekordarmut in Südeuropa, Militär gegen Flüchtende, der Brexit am Horizont – die Europäische Union steckt in der tiefsten Krise seit ihrem Bestehen. Doch hat die EU überhaupt das Potenzial, jenes „soziale und demokratische Europa“ zu werden, das uns seit Jahrzehnten als politisches Idealbild präsentiert wird?
Um Antworten darauf zu finden ist es nötig, viele unserer liebgewonnenen EU-Bilder zu entzaubern. Denn in ihrem Kern ist die EU ein Raum verschärfter Konkurrenz – sowohl zwischen den EU-Staaten als auch auf globaler Ebene. Doch wenn die EU nicht zu retten und auch eine Rückkehr zum Nationalstaat keine Lösung ist – was dann?

Entzauberte Union.
Warum die EU nicht zu retten und ein Austritt keine Lösung ist
Herausgegeben von Attac, 3. Auflage anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft
Mandelbaum Verlag. edition Kritik & Utopie; 250 Seiten, EUR 15,00

DO28. Februar, 19:00UHR

FROM IMPERIAL SPLENDOR TO REVOLUTIONARY ISLAM

On the occasion of the 40th Anniversary of the Islamic Republic of Iran

Discussion with:
Ahmad Salamatian, former member of the Iranian parliament
Bert Fragner, Austrian Institute for Oriental Studies, ÖOG
John Limbert, National Iranian American Council
Atefe Sadeghi, Development Associate East West Institute Brussels

Moderation: Walter Posch, National Defence Academy, Institute for Peace Support and Conflict Management

A cooperation of Bruno Kreisky Forum for international Dialogue and Federal Ministry of Defence, Department for Security Policy, Institute for Peace Support and Conflict Management and Institute of World Economics, Hungarian Academy of Sciences

Iran is ascendant in the Middle East, spreading its influence in a contiguous geographic arc from Tehran to Baghdad, Damascus and Beirut. Its rise, which began with the 2003 U.S. invasion of Iraq and accelerated when civil wars erupted in Syria and Yemen, has generated a perception that Iran aspires to be the region’s hegemonic power. To the U.S. and its allies – Israel, Saudi Arabia and the United Arab Emirates (UAE) – such an ambition constitutes an intolerable threat. Iran, however, sees itself as breaking out of prolonged isolation and stifling sanctions – precipitated by the 1979 Islamic Revolution – that it perceives as historic injustice. It sees a region dominated by powers with superior military capabilities. After the 2011 Arab uprisings, Iran applied military force to protect a longstanding ally, the Syrian regime, viewing its loss as a possible prelude to its own encirclement. It is in part the gap in perceptions that has locked Iran and its rivals in an escalatory spiral of proxy fights that are destroying the region. A first step toward closing the gap is to better understanding how Iran debates and fashions its regional policy.