TUE09. June, 06:00pm

WHO ARE THE WINNERS OF THE CORONA CRISIS?

Lecture Philoxenia
Curator: Tessa Szyszkowitz
Lecturer: Eva Illouz und Tessa Szyszkowitz im Onlinetalk

CoronaCast online

WHO ARE THE WINNERS OF THE CORONA CRISIS? AUTOCRATS OR FEMINISTS?

Tessa Szyszkowitz, UK Correspondent for Profil, Falter, Cicero
in conversation with
Eva Illouz, Sociologist, Hebrew University, Jerusalem; School for Advanced Studies in Social Sciences, Paris

The lessons of the pandemic should be learned fast and furiously. It can help governments and societies worldwide to push reforms in public space and private homes.

Eva Illouz teaches at the School for Advanced Studies in the Social Sciences EHESS in Paris and holds the Rose Isaac Chair in sociology at the Hebrew University in Jerusalem. Born in Fez, Morocco, Illouz today divides her time between Jerusalem and Paris. In 2009, the German newspaper Die Zeit chose her as one of the 12 thinkers most likely to “change the thought of tomorrow”. In 2013, she received the Annaliese Meier International Award for Excellence in Research from the Alexander von Humboldt Foundation. Her book Why Love Hurts. A Sociological Explanation (2013) won the best book award of the Alpine Philosophy Society in France. She also received the 2014 Sociology of Emotions Outstanding Recent Contribution Award and in 2018 the E.M.E.T award, the highest scientific distinction in Israel. Illouz is the author of numerous books and articles that have been translated into eightheen languages.

WED10. June, 07:00pm

MIT ALLER KRAFT DAGEGEN HALTEN

Lecture Genial Dagegen
Curator: Robert Misik
Lecturer: Olaf Scholz und Robert Misik im Onlinetalk

Onlinetalk auf Facebook live

MIT ALLER KRAFT DAGEGEN HALTEN
Ein Bericht aus dem Maschinenraum der Wirtschaftsrettung

Robert Misik, Autor und Journalist
im Gespräch mit
Olaf Scholz, Vizekanzler und Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland

Er ist wahrscheinlich der wichtigste Wirtschaftspolitiker des Kontinents: Olaf Scholz, deutscher Finanzminister und Vizekanzler. In seinem Amt laufen viele Fäden zusammen: mit einem gigantischen Stützungsprogramm (“das ist unsere Bazooka”) versucht die deutsche Regierung, die Unternehmen in der Phase des Shutdowns und der Anti-Seuchen-Politik über Wasser zu halten, zugleich muss schon an Konjunkturprogrammen für die Zeit danach gestrickt werden. Und das ohne jede Vorlage: “Es gibt kein Drehbuch für diese Krise”, sagt Olaf Scholz. Zugleich arbeiten die Kanzlerin Angela Merkel und der Finanzminister mit den europäischen Partnern an einem Neustart in der Europäischen Union, an einem Wiederaufbauplan, der ein neuer “Meilenstein”(“Die Zeit”) für die europäische Zusammenarbeit werden soll.
Olaf Scholz ist – zugeschaltet aus dem Berliner Finanzministerium – Gast des Wiener Kreisky Forums und erklärt im Gespräch mit Robert Misik, was getan werden muss, um Unternehmen und Beschäftigung zu stabilisieren und eine Abwärtsspirale zu vermeiden – und welche Ziele wir uns für eine Post-Corona-Ära jetzt schon setzen sollen.

TUE16. June, 05:00pm

KUNST, DEMOKRATIE UND FREIHEIT NACH DER PANDEMIE

Lecturer: Oliver Ressler, Gerhild Steinbruch, Ruth Wodak, Robert Misik in Kooperation mit SOHO IN OTTAKRING

Online Debatte in Kooperation mit SOHO in Ottakring

Das Festival SOHO in Ottakring 2020 findet aufgrund der COVID 19 Pandemie online statt. Es steht unter dem Titel “Wie meinen? Über Meinungsfreiheit und das Ringen um sie”. Von 6. Juni – 20. Juni 2020 wird täglich eine neue künstlerische Arbeit präsentiert. Die veröffentlichten Beiträge sind auch nach dem Festival bis 5. Juli zu sehen.

Am 16. Juni 2020 erfolgt die Ausstrahlung der Kooperations-Diskussion mit dem Bruno Kreisky Forum zum Thema „Kunst, Demokratie und Freiheit nach der Pandemie“. Gesprächsteilnehmer*innen sind Ruth Wodak, Sprachwissenschaftlerin, Oliver Ressler, Künstler und Filmemacher und Gerhild Steinbuch, Dramaturgin und aktives Mitglied im Verein DIE VIELEN. Moderation; Robert Misik, Autor und Journalist, Kurator des Kreisky Forums.

 

MON22. June, 06:00pm

Wien in der Nachkriegszeit

Lecture
Lecturer: Barbara Coudenhove-Kalergi, Wolfgang Maderthaner und Emmy Werner

AUS KREISKY WOHNZIMMER online
ES IST EIN GUTES LAND. Kuratiert von Wolfgang Maderthaner

WIEN IN DER NACHKRIEGZEIT
Ein Zeitzeuginnengespräch

 

Barbara Coudenhove-Kalergi, Journalistin und Herausgeberin
Emmy Werner, Schauspielerin, Theaterdirektorin und Regisseurin

Moderation:
Wolfgang Maderthaner
, Historiker, Verein Geschichte der Arbeiterbewegung

Am 13. April 1945 wird in Moskau aus 324 Kanonen Salut geschossen, zum Zeichen, dass die Rote Armee Wien befreit hat – eine Stadt, die vom Kriegsgeschehen schwer gezeichnet ist. Mehr als 20 Prozent des Hausbestandes sind ganz oder teilweise zerstört. Beinahe 87.000 Wohnungen sind unbewohnbar. Im Stadtgebiet werden mehr als 3.000 Bombentrichter gezählt. Zahlreiche Brücken liegen in Trümmern. Kanäle, Gas- und Wasserleitungen haben schwere Schäden erlitten. Vor den Lebensmittelgeschäften bilden sich lange Schlangen, um wenigstens irgendeine Kleinigkeit zu erstehen.
Im August 1945 kommen die Westalliierten nach Wien, am 1. September übernehmen die Truppen der vier Besatzungsmächte ihre Zonen und bleiben bis zur Ratifizierung des Österreichischen Staatsvertrages am 15. Mai 1955.
Barbara Coudenhove-Kalergi, Jahrgang 1932 und Emmy Werner, Jahrgang 1938 haben diese schwierigen Jahre in Wien erlebt. Mit Wolfgang Maderthaner sprechen sie über ihren Alltag im Nachkriegswien. Und darüber, wie sie diese Zeit geprägt hat.

Barbara Coudenhove-Kalergi verbrachte ihre Kindheit als deutschsprachige Bürgerin der Tschechoslowakei. Ihre Familie wohnte in einer Villa in Prag-Smíchov, einem Industrie- und Arbeiterviertel. 1939, als sie sieben Jahre alt war, marschierte die Wehrmacht in Prag ein.
Seit sie 1945 als Prager Deutsche aus ihrer Heimat vertrieben wurde, lebt sie meist in Österreich. Sie arbeitete als Journalistin bei den Tageszeitungen Die Presse, Neues Österreich, nach dessen Einstellung 1967 bei der Arbeiter-Zeitung (von Bruno Kreisky aufgenommen) und beim Kurier sowie beim Nachrichtenmagazin profil. Dem breiteren Publikum wurde sie seit Mitte der 1970er Jahre als Mitglied der von Gerd Bacher forcierten Osteuroparedaktion des ORF bekannt, vorerst im Hörfunk, später auch im Fernsehen. Ihre sensiblen Reportagen für den Österreichischen Rundfunk befassten sich mit den damals noch zum so genannten Ostblock gehörenden Ländern ,vor allem mit Polen und der Tschechoslowakei, wo sie zeitweise als ORF-Korrespondentin stationiert war.
Nach dem Fall der kommunistischen Diktaturen kehrte sie in ihr Geburtsland zurück. In den Jahren 1991 bis 1995 war sie als ORF-Korrespondentin in Prag tätig. Heute schreibt sie als freie Journalistin vor allem für tschechische und österreichische Zeitungen und ist Herausgeberin mehrerer Bücher mit Texten zur Geschichte und Gegenwart der Länder des früheren Ostblocks. Seit 2005 ist sie Mitglied des Redaktionsbeirats der Zeitschrift Datum.
Barbara Coudenhove-Kalergi ist Mitbegründerin der Bürgerinitiative „Land der Menschen“ und erhielt zahlreiche Preise. 2019 wurde sie für ihr publizistisches Gesamtwerk mit dem Bruno Kreisky Preis für das politische Buch ausgezeichnet.

Emmy Werner wurde in Wien geboren und verbrachte hier ihre Kindheit. Ihr Vater war Hans Werner, Schriftsteller und Textautor bekannter Wienerlieder, ihre Mutter (1905–2002) Emmy Werner war von 1920 bis 1924 Tänzerin an der Wiener Volksoper. Der Großvater mütterlicherseits war der Architekt Eduard Prandl.
Nach der Matura 1956 begann sie eine Schauspielausbildung von 1957 bis 1959 und hatte Engagements am Theater der Jugend, am Theater in der Josefstadt und am Volkstheater. Sie war im Fernsehen zu sehen und in Hörspielen zu hören. Im Theater der Courage spielte sie von 1963 bis 1968 und von 1973 bis 1976. Danach leistete sie dramaturgische und Regie-Mitarbeit bei Theater, Film und Fernsehen und war eigenständig für die Gestaltung von Spieldokumentationen und Regiearbeiten bei einem TV-Film zuständig. Von 1980 bis 1981 hatte sie die Co-Leitung des Theaters der Courage zusammen mit Stella Kadmon inne. 1979/1980 leitete sie die Gründung der Kleinbühne Theater in der Drachengasse ein, das 1981 eröffnete und in dem sie die Leitung übernahm und bis 1987 kontinuierliche Regie- und Schauspielarbeit leistete.
Am 1. Januar 1988 erfolgte Emmy Werners Eintritt in die Geschäftsführung des Volkstheaters Wien, das sie vom 1. September 1988 bis 31. August 2005 als künstlerische Direktorin leitete. In dieser Zeit betreute sie 13 Stücke als Regisseurin.

TUE23. June, 07:00pm

“WE NEED A PRESIDENT WHO CHOOSES HOPE OVER FEAR”

Lecture Transatlantica
Curator: Eva Nowotny
Lecturer: Eva Nowotny und Steven Beller

Transatlantica online

“WE NEED A PRESIDENT WHO CHOOSES HOPE OVER FEAR”

Eva Nowotny, former Austrian Ambassador in Washington, Curator of the Kreisky Forum
in conversation with
Steven Beller, Historian and Author

A stable transatlantic partnership, albeit never without problems and occasional frictions, used to be a reliable and fundamental factor in the EU’s external relations. In the last three years this has been challenged and we have been dealing with a transatlantic partner, fraught with internal rifts and divisions, which put into question rule of law, reliability of treaties, multilateral diplomacy, the whole structure of international relations and the institutions on which they are grounded. A few months before an important American presidential election, it is thus a good moment for a reality check.
What is happening inside the US, beleaguered as the country is by racism, deep political fractures, growing social injustice?
Is democracy really in danger, as some commentators argue, or are the democratic system and its institutions strong and solid enough to withstand authoritarian flirtations?
What will be the impact of these internal developments on the world at large and on the European partners in
particular?These and some other issues will be explored in a conversation with the distinguished American historian and political commentator Steven Beller.

 

FRI26. June, 07:00pm

DER NÄCHSTEN GENERATION DIE TÜREN AUFMACHEN!

Lecture Genial Dagegen
Curator: Robert Misik
Lecturer: Robert Misik und Mireille Ngosso

GENIAL DAGEGEN online

Der nächsten Generation die Türen aufmachen!
Mireille Ngosso im Gespräch mit Robert Misik über Black-Lives-Matter und ihr Engagement als schwarze Politikerin in der SPÖ

Mireille Ngosso, 1980 in Kinshasa geboren, ist Medizinerin und sozialdemokratische Politikerin. 1984 kam sie nach Wien und wuchs hier auf – und wie jedes schwarze Kind machte sie subtile und auch weniger subtile Diskriminierungserfahrungen.
Sie war stellvertretende Bezirksvorsteherin im ersten Wiener Gemeindebezirk, wurde dann aber bei den parteiinternen Vorwahlen nicht ausreichend unterstützt – womöglich auch, weil man sich als „fremd“ erscheinende Person bei uns doppelt und dreifach beweisen muss. Nun kandidiert sie bei der Wien-Wahl auf aussichtsreicher Stelle für den Gemeinderat.
Zuletzt war sie Mitorganisatorin der „BlackLivesMatter“-Demonstration, zu der überraschend 50.000 Menschen kamen.
Wir sprechen mit ihr über ihre Erfahrungen als schwarze Österreicherin, wie man immer wieder „fremd gemacht“ wird, wie wirksam Bilder und Stigmata des „Anderen“ sind, über die Mehrfachbelastung als Ärztin und Politikerin und auch darüber, wie eine junge Generation aus allen ethnischen Hintergründen gemeinsam gegen Rassismus und Diskriminierung aufsteht.

MON29. June, 07:00pm

ZUR LAGE DER ARBEITENDEN KLASSEN IN ÖSTERREICH

Lecture Genial Dagegen
Curator: Robert Misik
Lecturer: Robert Misik und Wolfgang Katzian

GENIAL DAGEGEN online

Zur Lage der arbeitenden Klassen in Österreich
ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian im Gespräch mit Robert Misik über Sozialstaat, Gewerkschaften und Solidarität in der Krise

Wolfgang Katzian ist seit zwei Jahren Präsident des österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und wuchs gerade in den letzten Krisenmonaten in die Rolle der starken, volksnahen Stimme der arbeitenden Klassen hinein.

Die Sozialpartnerschaft, von den Regierungen Kurz I und II schon an den Rand gedrängt, spielte plötzlich wieder zumindest eine gewisse Rolle. Aber schon in den vergangenen Jahren wurden die Klassenkämpfe härter, man denke nur an die Einführung des 12-Stunden-Tages und die „Reform“ der Krankenkassen. Geradezu zwangsläufig werden Gewerkschaften, wenn der Ausgleich am grünen Tisch nicht mehr so gut gelingt, ein kämpferischeres Gesicht zeigen müssen. Zugleich sind sie nicht nur Interessensvertretung, sondern verkörpern auch ein Ideal, das Ideal von Solidarität und Gleichheit aller.

Die Strahlkraft dieser Ideale in die arbeitenden Klassen hinein hat aber in den vergangenen Jahrzehnten auch gelitten. Wie kann man unter diesen Umständen wieder allgemein anerkannte, authentische Stimme der einfachen, normalen Leute sein und das Ideal der Solidarität erneuern? Und was kommt in der schwersten ökonomischen Krise seit langem auf uns zu? Über all das wollen wir mit dem Präsidenten des ÖGB sprechen.