SOS BALKANROUTE
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AUS KREISKYS WOHNZIMMER
Nina Horaczek im Gespräch mit Hasan Ulukisa
SOS BALKANROUTE
Menschenrechtsverletzungen vor unserer Haustür
Wir alle kennen die Bilder. Seit Jahren werden Menschen beim Versuch, die Grenze zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien zu übertreten, gewaltsam daran abgehalten und zurückgedrängt. Oft sind ebenjene Menschen damit konfrontiert, monate- bis jahrelang im Grenzgebiet im Raum Bihac bzw. im Kanton Una Sana festzusitzen. Sie müssen in menschenunwürdigen und elenden Verhältnissen um ihr Überleben kämpfen.
Am 23. Dezember gipfelte sich die humanitäre Krise in den Flammen des IOM-Camps Lipa, das rund 25 Kilometer entfernt von Bihać versteckt hinter einer Waldlandschaft liegt. Das Camp war als Übergangslösung für rund 1400 Menschen gedacht und bestand aus mehreren Mannschaftszelten. Es war von vornherein klar, dass das Lager nicht winterfest gemacht werden kann, da nicht einmal der Zugang zu Wasser- und Stromversorgung vorhanden war. Die IOM entschied sich nach mehreren Ankündigungen zurück zu ziehen – mit fatalen Folgen: 1400 Menschen sind nun mit der bitteren Kälte des bosnischen Winters konfrontiert. Schätzungen zur Folge sind nun etwa 4000 Geflüchtete im Kanton Una-Sana Obdachlos und ohne Versorgung
Hasan Ulukisa organisiert als Aktivist bei SOS Balkanroute humanitäre Hilfe in den Flüchtlingscamps in Bosnien und Herzegowina. Außerdem arbeitet er bei der Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung der Volkshilfe. In den bosnischen Flüchtlingscamps dokumentiert er seit Längerem die menschenunwürdigen Zustände.
Nina Horaczek ist Politologin, Autorin und Chefreporterin der Wiener Wochenzeitung „Falter“.
Das Bruno Kreisky Forum gibt in der neuen Reihe Without Blueprint: Young Internationals jungen Männern und Frauen die Gelegenheit, mit erfahrenen Gesprächspartnern ihre Recherchen zu präsentieren.