MI06. Juli, 19:00UHR

150 JAHRE „GROSSE PLÄNE“ FÜR WIEN

Reihe: Genial Dagegen
KuratorIn: Robert Misik
Vortragende: Rudolf Schicker

YouTube „Aus Kreiskys Wohnzimmer“

ROBERT MISIK IM GESPRÄCH MIT RUDOLF SCHICKER
150 JAHRE „GROSSE PLÄNE“ FÜR WIEN

Wien war und ist immer eine Stadt der Veränderung gewesen. Vieles davon geschah chaotisch, aber vieles auch planmäßig. Der Schleifung des Stadtwalles folgten Gründerzeit, Ringstraßenbau und Gründerzeit. In der Ersten Republik die Gemeindebauten und der Umbau zur sozialen Stadt. In der zweiten Republik begann die Zeit der „großen Pläne“, die seit 1984 die Bezeichnung „Stadtentwicklungsplan“ tragen und alle zehn Jahre im Gemeinderat beschlossen werden.
Erlebt Wien heute eine neue Gründerzeit, mit dem Bau ganzer Stadtviertel – von Seestadt über Sonnwend- und Nordbahnviertel usw? Ist Wien wieder Vorbild in Sachen „Stadtästhetik“ mit diesen neuen Bauweisen, die alle Fehler von Trabantenstädten vermeiden wollen? Was muss getan werden, um explodierende Mietpreise zu verhindern? Wie kann sich sozialer Wohnbau gegen den spekulativen Immobilienboom behaupten? Und wie kriegen wir die klimagerechte Stadt der Zukunft hin? All diese Fragen debattieren wir mit Rudolf Schicker, der gleich doppelt kompetent ist: Als Raumplaner gewann er berufliche und technologische Expertise, als Politiker und Wiener Planungsstadtrat zwischen 2001 und 2010 hat er auch noch politisch einzigartige Fachkunde.

Rudolf Schicker studierte nach der Matura an der Technischen Universität Wien die Studienrichtungen Vermessungswesen sowie Raumplanung und Raumordnung.1976 schloss er sein Technikstudium mit dem akademischen Grad Dipl.-Ing. ab und arbeitete bis 1978 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Österreichischen Institut für Raumplanung. Zwischen 1978 und 1987 war er Referent in der Abteilung Raumplanung und Regionalpolitik des Bundeskanzleramtes und zwischen 1988 und 2001 Geschäftsführer der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK).
Schon früh engagierte sich Rudolf Schicker in der Politik. 1967 trat er dem Verband Sozialistischer Mittelschüler bei, von 1970 bis 1974 engagierte er sich bei den Roten Falken, von 1974 bis 1982 bei der Jungen Generation Wien, wo er stellvertretender Vorsitzender war. Von 1983 bis 1994 war Schicker Bezirksrat im 3. Bezirk, von 1988 bis 1994 Klubvorsitzender der SPÖ-Landstraße, von 1994 bis 2001 Gemeinderat und Landtagsabgeordneter für den 3. Bezirk. Von 2001 bis 2010 war er als Planungsstadtrat Mitglied der Wiener Landesregierung.
Seit 2014 war Schicker einer der beiden Koordinatoren für das Teilgebiet Institutional Capacity and Cooperation für die Strategie der Europäischen Union für den Donauraum, angesiedelt innerhalb der Wien Holding. Seit 2018 ist er in ähnlicher Funktion Leiter des in Wien ansässigen internationalen Donau-Strategiepunktes der Donauraumstrategie.

Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist

FR08. Juli, 19:00UHR

GESCHICHTSSCHREIBUNG ZWISCHEN MYTHEN UND LEGENDEN: DIE „AFFÄRE RICHARD LÖWENHERZ“ UND ANDERE BABENBERGER-GESCHICHTEN

Reihe:
Vortragende: Rudolf Scholten, Wolfgang Maderthaner

YouTube „Aus Kreiskys Wohnzimmer“ 

RUDOLF SCHOLTEN IM GESPRÄCH MIT WOLFGANG MADERTHANER
GESCHICHTSSCHREIBUNG ZWISCHEN MYTHEN UND LEGENDEN:
DIE „AFFÄRE RICHARD LÖWENHERZ“ UND ANDERE BABENBERGER-GESCHICHTEN

In der zweiten Folge ihrer Gespräche über Mythen und Legenden in der Geschichte Österreichs führen uns BKF-Präsident Rudolf Scholten und Historiker Wolfgang Maderthaner ein weiteres Mal ins Mittelalter, in die Zeit der Babenberger.
Eine der Herrscherpersönlichkeiten, über die sie sprechen, ist Leopold V (1157-1194), Herzog von Österreich und der Steiermark, der in die Geschichte einging, weil er den englischen König Richard Löwenherz auf dessen Rückreise vom Kreuzzug gefangen nehmen ließ, in Dürnstein festsetzte und dann an den deutschen Kaiser Heinrich VI auslieferte. Seinen Anteil am Lösegeld, das die Engländer für die Freilassung ihres Königs zahlen mussten, investierte er u.a. in die Gründung der Münze in Wien und der Stadt Wiener Neustadt sowie die Erneuerung der Wiener Stadtmauer. Die Habsburger gaben ihm später den Beinamen „der Tugendhafte“ …
Auch sein Sohn Leopold VI, genannt der Glorreiche, und sein Nachfolger Friedrich II, genannt der Streitbare und letzter Herzog aus dem Babenberger-Geschlecht, prägten mit ihren Handlungen ihre Zeit und die Nachwelt. Sie spielten mit im Spiel um die Macht in Europa und begründeten Mythen und Legenden, auf denen später die Habsburger geschickt ihre Herrschaft auf- und ausbauten.

Wolfgang Maderthaner, Historiker, Verein Geschichte der Arbeiterbewegung

Rudolf Scholten, Präsident des Bruno Kreisky Forums