MI04. September, 19:00UHR

RAUS AUS DER GLOBALISIERUNGSFALLE

Reihe: Genial Dagegen
KuratorIn: Robert Misik
Vortragende: Nikolaus Kowall

Robert Misik im Gespräch mit Nikolaus Kowall
RAUS AUS DER GLOBALISIERUNGSFALLE

Turbo-Kapitalismus, Klimakrise, Ungleichheit: Wie schaffen wir die sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft?

Ungezügelte Märkte und Hyper-Globalisierung haben uns in die totale Abhängigkeit des Weltmarkts geführt. Aber wie wegkommen von Rohstoff-Raubbau, Soja, Fast Fashion und anderen billigen Import-Drogen? Und jetzt auch noch die Dekarbonisierung schaffen? Ist das der Todesstoß für unsere Industrie?
Es ist eine echte Chance, meint Nikolaus Kowall. Denn die ökologische Transformation führt zu höherer Wertschöpfung. Importe werden durch Eigenproduktion ersetzt. Was wir dafür brauchen, sind gezielte Markteingriffe, damit der grüne Umbau der Wirtschaft nicht durch ruinösen Wettbewerb verhindert wird. Wachen wir auf, sonst passiert die Zukunft ohne uns.

Nikolaus Kowall, Ökonom
Robert Misik, Autor und Journalist

Nikolaus Kowall ist Ökonom und politischer Aktivist. Seit 15 Jahren in der SPÖ. Er ebnete zuletzt Andreas Babler den Weg zur Kandidatur zum SPÖ-Chef. Wissenschaftlich landete Kowall nach Stationen in Düsseldorf und Berlin schließlich als Hochschullehrer an der FH des BFI Wien. Der Ökonom versucht die Sozialdemokratie auch inhaltlich zu entstauben und weiterzudenken, ohne dabei an den Grundwerten zu rütteln.

 

Nikolaus Kowall:
Raus aus der Globalisierungsfalle

Verlag Kremayr & Scheriau, August 2024,  ISBN: 978-3-218-01434-2, € 25,-

 

DI10. September, 19:00UHR

RESISTANCE TO INJUSTICE

Reihe: Philoxenia
KuratorIn: Tessa Szyszkowitz
Vortragende: Adam Shatz

Tessa Szyszkowitz in conversation with Adam Shatz

RESISTANCE TO INJUSTICE
From Frantz Fanon to Solidarity Encampments at US-Universities

Lessons to learn from Protest Movements

When Adam Shatz, US editor of the London Review of Books, researched his biography of Frantz Fanon “The Rebel’s Clinic”, he could not have known how topical the exploration of the rebel’s thinking would be in 2024. The psychiatrist and political philosopher was a militant, opposing French colonial rule in Algeria. A highly sensitive topic given the heated debate at Western universities about October 7th and the war in Gaza. Fanon died early at the age of 36, but his call for justice for the oppressed of colonialist powers in his book „The Wretched of the Earth“(in German “Die Verdammten dieser Erde”) is still heard, whenever the question arises: How to oppose injustice?

Not with Hamas style violence, of course. There are other powerful forms of protest. As Adam Shatz writes in The London Review of Books in his recent essay “Israel’s descent” we now see a new protest movement which might be the most consequential wave of resistance so far as it happens in the middle of Western society: Among the students are many young Jews who do not want to identify with an explicitly illiberal state like Israel. While Shatz is aware of the danger of radicalization among the protesters, he states: “The birth of a global movement in opposition to Israel’s war in Gaza and in defence of Palestinians rights, is, if nothing else, a sign that Israel has lost the moral war among people of conscience.”

Adam Shatz is an author, the US editor of The London Review of Books and a contributor to The New York Times Magazine, The New York Review of Books, The New Yorker, and other publications. He is also a visiting professor at Bard College, and the host of the podcast “Myself with Others,” produced by the pianist Richard Sears.

Tessa Szyszkowitz is an Austrian journalist and author. A UK correspondent for Austrian and German publications such as Falter or Tagesspiegel, she curates Philoxenia at Kreiskyforum and she is a Distinguished Fellow of the Royal United Services Institute in London.

 

DO12. September, 19:00UHR

GEGEN DIE NEUE HÄRTE

Reihe: Zeitenwende
KuratorIn: Cathrin Kahlweit
Vortragende: Judith Kohlenberger

Cathrin Kahlweit im Gespräch mit Judith Kohlenberger

GEGEN DIE NEUE HÄRTE

 

»Ein kluges und wichtiges Buch, das hoffentlich die Debatten auf den Kopf stellen wird.« Jagoda Marinic

Seit Europas großer »Flüchtlingskrise« 2015 tritt eine neue Härte in Wort und in Tat zutage. Die Normalisierung des Leids und Elends an unseren Grenzen machte uns gleichgültiger, apathischer und kälter gegenüber Minderheiten und Marginalisierten. Fatal wirkte die Strategie, „den Rechten“ das Wasser abzugraben, indem man deren Positionen und Diskurse übernahm. Ist es doch erst die Anbiederung an die extremen Ränder, die Illiberalität und Autoritarismus erstarken lässt, Gesellschaften intoleranter und radikaler macht.
Die Migrationsforscherin und Kulturwissenschaftlerin Judith Kohlenberger zeigt eindrücklich, welch hohen Preis wir für unsere Abschottung vom anderen zahlen – und setzt dem die Zugewandtheit entgegen. Ihr Buch ist ein Plädoyer dafür, der Härte die Stirn zu bieten, indem man an der vermeintlich harten Grenze zum anderen Raum für Austausch, Nähe und Demokratisierung schafft; kleine Löcher in die Mauern der Gegenwart bohrt, um das Neue, Fremde, Inspirierende hineinzulassen; mehr spürt, nicht weniger. Eben einander zugewandt bleibt.

 

Judith Kohlenberger ist Migrationsforscherin an der Wirtschaftsuniversität Wien, dem Österreichischen Institut für Internationale Politik (oiip) und dem Jacques Delors Centre Berlin. Sie ist Mitglied des Integrationsrats der Stadt Wien, Mitherausgeberin der Zeitschrift für Flucht- und Flüchtlingsforschung und Host des Podcasts Aufnahmebereit. Mit Das Fluchtparadox (2022) war sie für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert.

Cathrin Kahlweit, Journalistin und Publizistin, Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung für Mittel- und Osteuropa

 

MO16. September, 19:00UHR

DEMOKRATIE UND REVOLUTION

Reihe: Genial Dagegen
KuratorIn: Robert Misik
Vortragende: Hedwig Richter, Bernd Ulrich

Robert Misik im Gespräch mit Hedwig Richter und Bernd Ulrich

DEMOKRATIE UND REVOLUTION
Wege aus der selbstverschuldeten ökologischen Unmündigkeit

Junge Menschen brechen auf der Straße das Recht und berufen sich dabei auf das Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts, nach dem die Lebenden nicht das Recht haben, die Freiheit künftiger Generationen zu halbieren. Die Bundesregierung hält sich nicht an das Pariser Abkommen und stößt zugleich an die Grenzen des Wachstums und der Schuldenbremse, weil die Kosten der Klimakrise und des Klimawandels zugleich aufgebracht werden müssen.
Es ist ein Widerspruch entstanden zwischen Demokratie und Ökologie, zwischen dem unabwendbaren Zeitdruck und der anscheinend gottgegebenen Langsamkeit der Demokratie. Die Historikerin Hedwig Richter und der ZEIT-Journalist Bernd Ulrich wollen diesen Widerspruch überwinden und zeigen, wie eine notwendige Revolution zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen einhergehen kann mit der notwendigen Verteidigung und Entfaltung der Demokratie.
Dazu schauen sie zurück und in die Zukunft. Sie fragen nach der dunklen Seite der Demokratiegeschichte, nach den oft zerstörerischen sozialen und fossilen Bedingungen, unter denen sich unsere Demokratie in Deutschland und anderswo entfaltet hat. Und sie entwerfen eine Zukunft, die auch den kommenden Generationen die Gestaltungsfreiheiten garantieren, die für eine Demokratie essenziell sind.

Hedwig Richter, Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Univ. der Bundeswehr in München
Ulrich Bernd, Redakteur der ZEIT
Robert Misik, Autor und Journalist

Hedwig Richter, Bernd Ulrich:
Demokratie und Revolution.
Kiepenheuer & Witsch, April 2024, 25,- €

 

DI17. September, 19:00UHR

*** ABGESAGT*** EU IN TRANSITION

Reihe: Auf der Suche nach Europa
KuratorIn: Helfried Carl
Vortragende: Erik Jones

DIESE FÜR HEUTE, 17.9., GEPLANTE VERANSTALTUNG KANN LEIDER NICHT STATTFINDEN. WIR HOLEN SIE ZU EINEM SPÄTEREN TERMIN NACH. BITTE UM VERSTÄNDNIS.

Helfried Carl in conversation with Erik Jones

EU IN TRANSITION

After the outcome of the elections to the European Parliament in early June, an informal coalition composed of the Conservative, Liberal and Social Democratic party families agreed quite swiftly among themselves on the division of posts on the top echelons of the EU’s institutions. But what will be the long-term consequences of the election success of the emboldened, if still fractured hard-right parties and the significant weakening of the Green parties for the policy mandate of the incoming European Commission? The Strategic Agenda 2024-2029, adopted by the European Council together with the personnel package on 27 June 2024 diagnosed a global political landscape “reshaped by strategic competition, growing global instability and attempts to undermine the rules-based international order”. Is the Union prepared to deal with these challenges?

Prof. Erik Jones is Director of the Robert Schuman Centre for Advanced Studies at the European University Institute and Member of the Scientific Committee of the Institute’s renowned annual State of the Union Conference.  He has published extensively on topics related to European politics, with a special focus on political economy. He is co-editor of the Journal Government & Opposition. His commentary has appeared in the Financial Times, the New York Times, and other major newspapers and magazines across Europe and North America.

Helfried Carl, diplomat, since 2019 partner of the Innovation in Politics Institute in Vienna and founder of the European Capital of Democracy initiative. From 2014-2019 he served as Austria’s Ambassador to the Slovak Republic. From 2008-2014, he was Chief of Cabinet and foreign policy advisor to the late President of the Austrian Parliament (National Council), Barbara Prammer.

 

MO23. September, 19:00UHR

LEBENSZEITEN. MAN LEBT NICHT EINMAL EIN MAL…

Reihe: Genial Dagegen
KuratorIn: Robert Misik
Vortragende: Bernd Marin

Robert Misik im Gespräch mit Bernd Marin

LEBENSZEITEN. MAN LEBT NICHT EINMAL EIN MAL…

Im Dritten Lebensalter verschreibt sich der Sozialwissenschaftler Bernd Marin der pop science, populärer, doch profunder Wissensvermittlung an ein breites Publikum. In 13 Kapiteln entfaltet er ein breites Spektrum aktueller gesellschaftlicher Themen: Von der Tempo- und Freizeitgesellschaft zwischen killing speed und Entschleunigung zu bedrohlicher Entzivilisierung; von Langlebigkeit und Altersinflation, die uns immer älter und zugleich täglich sechs Stunden jünger werden lassen bis zu den »verseuchten Zeiten« des Krisen- und Pandemie-(Miss)Managements 2020-2023; von Fragen nach einer Expertenherrschaft zu amüsanten Beobachtungen unseres kakanischen Alltags.

Marin versammelt Vermischtes aus Essays, Glossen, Notizen und Kommentaren zum Zeitgeschehen. Das öffnet ein Schatzkästchen literarischer und philosophischer Reflexionen und stiftet poetische Momente. Keinen Moment erspart uns Bernd Marin spannendes Nachdenken und anregendes Lernen. Das verbürgt steile Lernkurven, so unterhaltsam verpackt, dass uns Erkenntnisse und Wissensgewinne »im Schlaf« zuwachsen. Oder, wie ein Nachruf auf einen großen Denker sagt: Sehen, was keiner sieht – bis alle es sehen.

 

Bernd Marin, Sozialwissenschaftler, Gründer und Direktor des Europäischen Bureau  für Politikberatung und Sozialforschung in Wien
Robert Misik, Autor und Journalist

 

Bernd Marin
LebensZeiten. Man lebt nicht einmal ein Mal …
Sonderzahl Verlagsges., 2024, ISBN 3854496524, 9783854496526
494 Seiten, über 35 Stunden herunterladbare audio-visuelle Beiträge, 29,- €

 

DI24. September, 19:00UHR

WAS WURDE AUS DER DEMOKRATIE IN TUNESIEN?

Reihe: Arab/Middle East Changes
KuratorIn: Gudrun Harrer
Vortragende: Sarah Mersch

ZOOM Live/Facebook Live

Gudrun Harrer im Gespräch mit Sarah Mersch

WAS WURDE AUS DER DEMOKRATIE IN TUNESIEN?

Im Herbst 2019 wurde in Tunesien der Jurist Kais Saied zum Präsidenten gewählt, viele Menschen versprachen sich von ihm mehr Ruhe im oftmals chaotischen politischen Übergangsprozess nach dem Ende der Diktatur von Ben Ali. Fünf Jahre später scheint sich das Land, in dem 2011 der sogenannte „arabische Frühling“ seinen Ausgang nahm, von einem demokratischen Weg immer mehr zu entfernen. Am 6. Oktober finden in Tunesien Präsidentschaftswahlen statt, und die von Saied kontrollierte Wahlbehörde legt Gegenkandidaten zu Saied Steine in den Weg. Seit er 2021 die Regierung entließ und das Parlament kaltstellte, hat Kais Saied immer mehr Macht auf sich vereint.  

Sarah Mersch, Filmwissenschaftlerin, freie Korrespondentin berichtet seit 2010 von Tunis aus über Tunesien und den Maghreb. Sie interessiert sich vor allem dafür, welche Auswirkungen die politischen Umbrüche in der Region mittel- und langfristig auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben. Ihre arabischen Sprachkenntnisse erlauben es ihr, fundiert, hintergründig und vom direkten Kontakt mit den Menschen zu berichten. Sie berichtet als Radio-, Print- und Multimediajournalistin regelmäßig für u.a. die ARD, die NZZ und den epd.

Gudrun Harrer, Leitende Redakteurin, Der Standard; Lektorin für Moderne Geschichte und Politik des Nahen und Mittleren Ostens an der Universität Wien und an der Diplomatischen Akademie Wien

 

 

 

MI25. September, 19:00UHR

EUROPEAN SECURITY – A NORDIC PERSPECTIVE

Reihe: Transatlantica
KuratorIn: Eva Nowotny
Vortragende: Nina Vaskunlathi, Wolfgang Mühlberger

Eva Nowotny in conversation with Nina Vaskunlathi und Wolfgang Mühlberger

EUROPEAN SECURITY – A NORTHERN PERSPECTIVE

 

Russia´s illegal military aggression against Ukraine and the aggressive stance of President Putin against Europe have led in almost all European countries to a reevaluation of their security situation and policies. In view of the profoundly changed security environment in Europe, the Government of Finland – with its 1343 km common border and a historically charged relationship to Russia – applied for NATO-membership in May 2022. Finland´s neighbor Sweden did so simultaneously. – In both countries, this historic step ending a long period of non-alignment – was based on broad support in the population. Finland became NATO-member in July 2023, Sweden in March 2024.

Eva Nowotny will discuss with her guests Nina Vaskunlahti, Ambassador of Finland in Austria, and Wolfgang Mühlberger from the Martti Ahtisaari Peace Foundation the impact of NATO-membership on Finland´s foreign and security policy as well as their expectations and ideas for the European Union and the Western Alliance in a conflict-ridden international situation.

 

Nina Vaskunlahti, Ambassador of Finland in Austria
Wolfgang Mühlberger, Senior Advisor MENA & Strategy at CMI / Martti Ahtisaari Peace Foundation
Eva Nowotny, Ambassador ret., Vice-President of Bruno Kreisky Forum

 

DO26. September, 19:00UHR

IS PEACEFUL COEXISTENCE BETWEEN ISRAELIS AND PALESTINIANS POSSIBLE?

Reihe: Philoxenia
KuratorIn: Tessa Szyszkowitz
Vortragende: Yair Hirschfeld

Tessa Szyszkowitz in conversation with Yair Hirschfeld

IS PEACEFUL COEXISTENCE BETWEEN ISRAELIS AND PALESTINIANS POSSIBLE?
Analysing past & future options for negotiations in the Middle East

 

How does one of the central figures of the Oslo Peace Process look back on the attempt to create a Two-State-Solution for Israelis and Palestinians more than 30 years ago? In his new book “The Israeli-Palestinian Peace Process” the Israeli historian Yair Hirschfeld relives his Track-2-negotiations with Palestinian and Israeli politicians, which resulted in the Oslo Accord in 1993. Hirschfeld does not stop there. From the Holocaust to October 7th, he analyses causes and impact of continued Jewish trauma on the Middle East. And Hirschfeld examines the political setting both Israelis and Palestinians find themselves in today, with failed political leaderships seemingly unable to break out of the circle of violence. He then outlines lessons to learn for future peace negotiations.

Was peace ever possible between Israelis and Palestinians? Yair Hirschfeld says: “We might need new ways to achieve it. But we should never give up.”

 

Yair Hirschfeld is a lecturer at the University of Haifa in the Department of Middle Eastern History. He is the Director General of the Tel Aviv-based Economic Cooperation Foundation (ECF). He was a key architect of the Oslo Accords in 1993.

Tessa Szyszkowitz is an Austrian journalist and author. A UK correspondent for Austrian and German publications such as Falter or Tagesspiegel, she curates Philoxenia at Kreiskyforum and she is a Distinguished Fellow of the Royal United Services Institute in London.