Ehrenpreis für Rechtsanwalt Wolfgang Kaleck
in besonderer Anerkennung seiner juristischen Arbeit im Rahmen des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR)
Rechtsanwalt Wolfgang Kaleck gründete 2007 gemeinsam mit international aktiven Anwältinnen und Anwälten das ECCHR in Berlin, dessen Generalsekretär er seitdem ist. Als unabhängige Organisation initiiert, betreibt und unterstützt das ECCHR gemeinsam mit Anwältinnen und Anwälten sowie Organisationen weltweit eine Vielzahl juristischer Verfahren wegen Völkerstraftaten gegen staatliche und nicht-staatliche Akteure. Im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte nutzt das ECCHR vielfältige rechtliche Mittel, u.a. um gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und deren Folgen vorzugehen. Vor Gründung des ECCHR war der Fachanwalt für Strafrecht seit 1991 in der Kanzlei „Hummel.Kaleck.Rechtsanwälte“ als Strafverteidiger tätig. Seit 1998 setzte er sich außerdem in der Koalition gegen Straflosigkeit dafür ein, dass die Verantwortlichen für die Ermordung und das so genannte Verschwindenlassen von Deutschen während der argentinischen Militärdiktatur zur Verantwortung gezogen werden. Gemeinsam mit dem Center for Constitutional Rights (CCR) aus New York betrieb Kaleck von 2004 bis 2008 Strafverfahren wegen den US-Folterprogramms, u.a. gegen den ehemaligen US-Verteidigungsminister Rumsfeld. Als Rechtsanwalt vertritt Kaleck seit 2014 den Whistleblower Edward Snowden in dessen Angelegenheiten in Deutschland und koordiniert Snowdens Anwaltsteam in Europa. Neben seiner Tätigkeit als Anwalt ist Kaleck außerdem als Publizist tätig.
Die Laudatio hielt die Schriftstellerin Kathrin Röggla.
Die Verleihung fand am 19. Juni 2017 im Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog statt.
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