DI28. Februar 2023

Gedenktafel für Bruno Kreisky

„Ich bin also, wenn man so will, ein angelernter Hilfsarbeiter der Textilfabrik.“
– Bruno Kreisky

 

Am 25. Februar 2023 wurde in Jadersdorf/Gemeinde Gitschtal in Kärnten eine Gedenktafel für Bruno Kreisky enthüllt. Die Initiative dafür kam vom Renner-Institut Kärnten in Kooperation mit dem Kreisky Forum.

Nach dem Verbot aller sozialistischen Organisationen, im Februar 1934, hatte Kreisky die „Revolutionäre Sozialistische Jugend“ gegründet, wofür er im aufsehenerregenden „Sozialistenprozess“ wegen Hochverrates zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. 1936 wurde Kreisky von der Universität entlassen und unter der Auflage, dass er Wien verlässt, enthaftet.

Sein Vater hatte mit einer kleinen Textilfabrik in Jadersdorf/Gitschtal zu tun und verschaffte seinem Sohn Bruno dort Unterkunft und eine Arbeit. So verbrachte er einige Monate von 1936 bis 1937 in Jadersdorf . Auch in seiner Biographie erwähnte Bruno Kreisky diesen Aufenthalt:  „Ich bin also, wenn man so will, ein angelernter Hilfsarbeiter der Textilfabrik.“
Das Gebäude existiert heute noch und wird von der Familie van den Boogaard, als Ferienhaus „Das kleine Paradies“ geführt.

An der feierlichen Enthüllung der Gedenktafel nahm für das Kreisky Forum Margit Schmidt, langjährige persönliche Sekretärin Bruno Kreiskys und erste Generalssekretärin des nach seinem Tod gegründeten Forums für internationalen Dialog, teil.

 

DO09. Februar 2023

BRUNO KREISKY UND SEINE VIELSCHICHTIGEN EIGENSCHAFTEN

Zum 112. Geburtstag von Bruno Kreisky fand im Kreisky Forum am 23. Jänner 2023 eine Festveranstaltung statt. Oliver Rathkolb, Historiker und Kreisky-Biograf, würdigte „Bruno Kreisky und seine vielschichtigen Eigenschaften“ und beging in seiner Rede „Versuche einer biographischen Dialektik“:

Bruno Kreisky (1911-1990): Der »beste zweite Mann« als beliebtester Bundeskanzler der Zweiten Republik.

Bruno Kreisky hätte eigentlich nie Bundesparteivorsitzender der SPÖ oder Bundeskanzler der Republik Österreich werden dürfen – zu viele innenpolitische Traditionen standen diesen Funktionen entgegen: Er war jüdischer Herkunft und Agnostiker, ein Intellektueller aus einer bürgerlichen Familie, Revolutionärer Sozialist, verurteilter „Hochverräter“ der Schuschnigg-Diktatur und Gestapo-Häftling, 1938-1950 im Exil in Schweden, lebte in einer großbürgerlichen Villa, war ein Weltbürger und ein schlichter österreichischer Patriot.
Es ist kein Zufall, dass die »Unvollendete« von Franz Schubert zu Kreiskys Lieblingswerken gehörte und er unter Hinweis darauf 1983 resümierte, »dass wir den Mut haben, uns immer wieder selber in Frage zu stellen und zur Kenntnis nehmen, dass eben alles, was wir beginnen, unvollendet bleibt. Aber es müssten eben andere erneut versuchen«.“

Im Anschluss an seinen Vortrag führte Olver Rathkolb ein Gespräch it der Journalistin Christa Zöchling.

 

DI29. November 2022

ZUM 85. GEBURTSTAG VON FRANZ VRANITZKY

Am 4. Oktober 2022 feierte Franz Vranitzky seinen 85. Geburtstag im Bruno Kreisky Forum. Anlässlich dieser Feierlichkeit hielten Rudolf Scholten, der Philosoph Julian Nida-Rümelin sowie Franz Vranitzky selbst Reden, welche im Anhang nachzulesen sind. Außerdem können Sie die Ansprachen auch auf Youtube nachschauen.

MO17. Oktober 2022

A REGIME UNVEILED

A REGIME UNVEILED
Social and Ethno-Sectarian Tensions and Democratic Evolution in Iran
by Walter Posch

Since mid-September 2022 Iran has faced a wave of countrywide protests from Iranians throughout the society. Protesters demand justice against police violence and an end to discrimination of women, Sunnis and ethnic groups. The protests are home-grown and spontaneous and show no sign to abate. They are neither centrally directed nor is there a clear leadership structure, as was the case with the so-called “Green Movement” in 2009. The clerical regime is left with two equally problematic choices. A brutal clamp-down would risk transforming the protests into ethno-sectarian strife, which would stymie the country for a generation. Alternatively, the Islamic Republic’s leadership could give in and start a political reform process which however would go against the interests and identity of its core followers. Assuming the regime brings the current protests to heel, it will still face the same in the future, and it is anything but certain it can endure an endless cycle of political unrest.

DI16. August 2022

EURASIA AFLAME – GEOPOLITICAL IMPLICATIONS OF THE UKRAINE CRISIS AND THE FALL OF KABUL FOR THE REGION AT LARGE

Hegemonies and Alliances:
Eurasia aflame – Geopolitical Implications of the Ukraine crisis and the fall of Kabul for the region at large

Final Report by Leo Wigger and Simon Schwenoha, Curators

DI07. Juni 2022

Eva Menasse: ÖSTERREICH – WIE SIND WIR?

Am 1. Juni 2022 wurde die österreichische und in Berlin lebende Schriftstellerin Eva Menasse mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2021  für ihren Roman „Dunkelblum“ (Kiepenheuer & Witsch, 2021) ausgezeichnet. Im Kreisky Forum hielt sie anlässlich der Verleihung eine überaus beeindruckende Festrede.

Der Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch wird seit 1993 jährlich vom Karl-Renner-Institut in Zusammenarbeit mit der sozialdemokratischen Bildungsorganisation verliehen. Mit diesem Preis wird im Sinne des Lebenswerks Bruno Kreiskys politische Literatur ausgezeichnet, die für Freiheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Demokratie und sozialen Zusammenhalt, Toleranz und die Freiheit der Kunst einsteht.
Neben dem Hauptpreis für das Politische Buch werden ein Preis für ein publizistisches Gesamtwerk, ein Sonderpreis zum Themenfeld „Arbeitswelten – Bildungswelten“, ein Preis für besondere verlegerische Leistungen sowie Anerkennungspreise vergeben.

 

DI10. Mai 2022

The Coup in the Kremlin

As the conflict continues into its third month and evidence of war crimes mounts, most officials and politicians continue to back Putin. Big business is largely silent. Economic elites, cut off from the West, have rallied around the flag. Even though some may be grumbling in private, very few are vocal in public. Rare exceptions include the billionaire industrialist Oleg Deripaska, who has repeatedly called for peace; the former Putin associate Anatoly Chubais, known for leading Russia’s privatization under Yeltsin, who has fled to Turkey; the oligarch and former Chelsea soccer club owner, Roman Abramovich, who has tried to facilitate a negotiated settlement; and the entrepreneur Oleg Tinkov, who was forced to sell his shares in his hugely successful online bank, Tinkoff, for kopeks after speaking out against the “operation.”

The rest of Russia’s 145 million citizens—except for those tens or perhaps hundreds of thousands who have fled abroad—are similarly falling in line. Having lost access to foreign flights, brands, and payment systems, most are forced to accept that their lives are tethered to the Kremlin. In a sharp departure from the early days of the Ukrainian operation, when public shock was palpable and people took to the streets expressing antiwar sentiment, polling shows that around 80 percent now support the war. The actual number is likely lower—when the state exercises total control, people give the answers that the regime wants. Still, my own conversations with relatives and friends across Russia confirm that speaking against the war is increasingly unpopular. An acquaintance in the resort town of Kislovodsk in the Northern Caucasus, for instance, insisted that Putin needs to complete “the mission of ‘de-Nazification,’ take care of the Donbas, and show Americans not to mess with Russia.”

DO05. Mai 2022

Rojava and Sinjar as Security Challenges for the Region and Beyond

Hegemonies and Alliances:
Rojava and Sinjar as Security Challenges for the Region and Beyond

Final Report by Walter POSCH, Curator

 

On January 31st the Kreisky-Forum, the Candid-Foundation and the Institute for Peace Support and Conflict Management at the National Defence Academy in Vienna co-organised a hybrid seminar entitled “Rojava and Sinjar as security challenges for the region and beyond.” The Austrian Ministry of Defence supported the event.

Participants (online and in loco) were internationally renowned experts on various aspects relating to the topic and Austrian civil servants. In the up-run to the conference, organisers sent some background information in the program to participants. Participants (online and in loco) came from Turkey, the USA, Iraq, Russia and Europe.

DO31. März 2022

DAS GROSSE BEGINNERGEFÜHL

Unser Kurator Robert Misik hat ein neues Buch geschrieben.  „Das große Beginnergefühl. Moderne, Zeitgeist, Revolution“ erscheint Mitte Mai 2022 in der edition suhrkamp. Misik beschreibt, wie  in den vergangenen 200 Jahren revolutionäre Ideen, Stilrevolutionen in der Kunst, ästhetische Avantgarden und radikale Politik wechselseitig aufeinander einwirkten. Das Buch ist in den letzten zwei Jahren entstanden, aber ist, wie Robert Misik selbst sagt, „irgendwie auch das Ergebnis von mehr als 40 Jahren Lektüre und wacher Zeitgenossenschaft“.

Die Präsentation findet am 8. Juni 2022 um 19.00 Uhr bei uns im Kreisky Forum statt!

 

 

DO31. März 2022

Vranitzky/Busek: „Mehr als die meisten hat Österreich gelitten“

Die EU steht angesichts des Ukraine-Krieges vor der „größten Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg“, schrieben Ex-Kanzler Dr. Franz Vranitzky und seiner ehemaliger „Vize“ Dr. Erhard Busek, kurz vor dessen Tod, anlässlich des 65. Jahrestag der am 25. März 1957 erfolgten Unterzeichnung der „Römischen Verträge“ zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG).

Erschienen in DIE PRESSE am 25. März 2021.