WED10. July 2024

New Publication: WOMEN`S POLITICAL BIOGRAPHIES IN THE MENAT REGION

Viola Raheb and Heidemarie Winkel (editors):

WOMEN`S POLITICAL BIOGRAPHIES IN THE MENAT REGION

At the end of the conference at the Bruno Kreisky Forum in November 2023 on „Women’s lives and agency in the MENAT Region- between political activism and realism“, women from different countries and backgrounds were invited to shed light on their contexts, socio-economic and political developments, violence – especially gender-based violence – in times of war and its impact on women’s lives, engagement and agency. With the rise of populism and reactionary movements, women’s rights seem to need to be renegotiated. As a result of polarization and ambivalence, listening to and understanding women from the MENAT region is becoming less important.
In many Western countries, a hegemonic perception of the lives and work of women in the MENAT region prevails and a knowledge deficit compared to other regions of the world, e.g. Latin America, still exists. The book aims to give female political actors from the region a face and a name by using biographical essays as a method of knowledge production and awareness-raising, while promoting synergies and advocating the need for networking and cooperation.

„Eleven biographies from seven different countries from diverse generations, backgrounds, and areas of engagement are presented in this book. In their biographies, the contributors address political developments over the last decades in their countries and the region. Historical political phases, be it the end of the colonial rule and the phase of independence in Tunisia, the Baath-rule era and the war in Syria, or the Palestinian Nakba of 1948 and the continuing wars and displacement of Palestinians, become embodied in the lives of the women narrators and how these phases shaped and still shape their lives and work.” Viola Raheb, Co-Editor

 

TUE25. June 2024

Boris Akunin: GEWISSEN UND PROTEST – SCHREIBEN ÜBER RUSSLAND

Boris Akunin ist nicht nur ein renommierter Autor und berühmt für seine Bestseller-Krimis, er gilt auch als Mutmacher in schwierigen Zeiten. Mit einem literarischen Repertoire, das zahlreiche Genres umfasst und Millionen von Lesern weltweit in seinen Bann zieht, haben Akunins Werke ihm internationale Anerkennung und Bewunderung eingebracht.

Neben seinen literarischen Aktivitäten ist Boris Akunin ein lautstarker Kritiker der russischen Regierung, der sich gegen Ungerechtigkeiten ausspricht und für politische Veränderungen eintritt. Nach den manipulierten Dumawahlen 2011 gehörte er zu den Organisatoren der so genannten Bolotnaja-Proteste in Moskau. Akunins Bücher waren der Zensur ausgesetzt und wurden aufgrund seiner Kritik an Russlands Krieg gegen die Ukraine aus russischen Buchhandlungen und Bibliotheken verbannt. Heute lebt er im Exil – und wird immer noch von der russischen Regierung angegriffen, die ihn als “Feind des russischen Volkes” und “ausländischen Agenten” bezeichnet und ihn deshalb auf die russische “Terroristen- und Extremistenliste” gesetzt hat, gegen die ein internationaler Haftbefehl vorliegt.

Boris Akunin, das Pseudonym von Grigori Tschchartischwili, ist ein russischer Schriftsteller, der für seine historischen Kriminalromane bekannt ist. In seinen fesselnden Romanen taucht er in die Komplexität der russischen Gesellschaft ein und verbindet gründliche historische Details mit fesselnden Erzählungen. Akunin erforscht Themen wie Moral und Identität und hat dabei einen scharfen Blick auf das heutige Russland. Nach seiner Kritik an dem russischen Angriff auf die Ukraine wurden seine Bücher aus russischen Buchhandlungen und Bibliotheken verbannt. Am 20. Juni 2024 war er zu Gast bei Cathrin Kahlweit, Journalistin und Publizistin, Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung für Mittel- und Osteuropa, die im Kriesky Forum die Reihe ZEITENWENDE kuratiert.

TUE20. June 2023

BRUNO-KREISKY-PREIS FÜR DAS POLITISCHE BUCH 2022

Der Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch wird seit 1993 jährlich vom Karl-Renner-Institut in Zusammenarbeit mit dem SPÖ-Parlamentsklub und der sozialdemokratischen Bildungsorganisation verliehen. Mit diesem Preis wird im Sinne des Lebenswerks Bruno Kreiskys politische Literatur ausgezeichnet, die für Freiheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Demokratie und sozialen Zusammenhalt, Toleranz und die Freiheit der Kunst einsteht.

Eröffnung und einleitende Worte
Doris Bures
Zweite Präsidentin des Nationalrats, Präsidentin des Karl-Renner-Instituts

Laudatio
Hannes Swoboda
MEP ret., Vorsitzender der Jury

Urkundenüberreichung an folgende Preisträger:innen für das Politische Buch 2022
Robert Menasse
Hauptpreis „Die Erweiterung“, Suhrkamp 2022

Marlene Engelhorn
Anerkennungspreis „Geld“, Kremayr & Scheriau 2022

Judith Kohlenberger
Anerkennungspreis „Das Fluchtparadox“, Kremayr & Scheriau 2022

Alexia Weiss
Sonderpreis Arbeitswelten–Bildungswelten„Zerschlagt das Schulsystem … und baut es neu! Eine Streitschrift“, Kremayr & Scheriau 2022

Verlag Kremayr & Scheriau
Preis für besondere verlegerische Leistungen

Festrede
Robert Menasse

Moderation
Sonja Kato

FRI05. May 2023

ARI RATH PREIS FÜR KRITISCHEN JOURNALISMUS 2023

Der „Ari-Rath-Preis für kritischen Journalismus“ wurde auf der Basis einer Privatinitiative eingerichtet, um im Sinne des im Jänner 2017 verstorbenen renommierten ehemaligen Chefredakteurs der Jerusalem Post Journalistinnen und Journalisten auszuzeichnen, die sich in ihrer Arbeit um eine kritische und der Wahrung der Menschenrechte verpflichtete Berichterstattung über Flucht, Vertreibung und Asyl in hervorragender Weise verdient gemacht haben. Eine Jury von Expertinnen und Experten unter dem Vorsitz von Gertraud Auer Borea d’Olmo, der Generalsekretärin des Bruno Kreisky Forums für internationalen Dialog und enge Vertraute von Ari Rath, hat einstimmig Noa Landau und Christa Zöchling für den „Ari Rath Preis für kritischen Journalismus“ 2023 vorgeschlagen.

Noa Landau ist stellvertretende Chefredakteurin von Haaretz, der ältesten führenden Tageszeitung des Landes, und Mitglied des Redaktionsausschusses der Zeitung.
Zuvor war sie Leiterin des Nachrichtenressorts der Zeitung und Redakteurin der englischen Ausgabe von Haaretz. Bevor sie 2009 zu Haaretz kam, arbeitete Landau als Nachrichtenreporterin und Redakteurin für verschiedene israelische Nachrichtensender, darunter Galei-Tzahal, Channel 10 und Maariv, und war Gründungsmitglied des ersten Journalistinnenforums des Landes.
Sie war 2016 Journalist Fellow am Reuters Institute, das von der Thomson Reuters Foundation gesponsert wird, und untersuchte dort den Anstieg von Nachrichtensperren in Israel.
Die Laudatio hielt Alexandra Föderl-Schmid, stellvertretende Chefredakteurin Süddeutsche Zeitung.

Christa Zöchling ist eine österreichische Journalistin und Publizistin. Von 1992 bis 2023 war sie für das Nachrichtenmagazin profil tätig.
Zöchling studierte Geschichte und Germanistik in Graz und Wien. Sie gab Deutschkurse für Ausländer an der Universität Wien und arbeitete an Projekten zur Zeitgeschichte mit. Im Jahre 1989 kam sie als Volontärin zur Arbeiterzeitung (AZ,) kurz nachdem diese von der SPÖ verkauft und von Hans Schmid übernommen worden war. Nach Einstellung der AZ Ende Oktober 1991 arbeitete Zöchling kurz für den Kurier und wurde schließlich 1992 als innenpolitische Redakteurin von profil verpflichtet.
Zöchling beschreibt schwerpunktmäßig die österreichische Innenpolitik und befasst sich immer wieder mit dem Thema Rechtspopulismus. Sie hat in Buchform zwei Standardwerke zu Jörg Haider vorgelegt und schreibt fallweise auch für Sammelbände und andere Publikationen, wie Emma. Nachdem Zöchling in der Profil-Ausgabe vom 7. September 2015 FPÖ-Sympathisanten als „die hässlichsten Menschen Wiens, ungestalte unförmige Leiber, strohige, stumpfe Haare, ohne Schnitt, ungepflegt, Glitzer-T-Shirts, die spannen, Trainingshosen, Leggins. Pickelhaut. Schlechte Zähne, ausgeleierte Schuhe“ beschrieben hatte, wurde profil.at vom österreichischen Presserat gerügt, da es sich um einen Verstoß gegen Punkt 7 des Ehrenkodex für die österreichische Presse (Schutz vor Pauschalverunglimpfung und Diskriminierung) handle.
Zöchling hält regelmäßig Vorträge, etwa im Fachbereich Gender Studies an der Universität Innsbruck.
Die Laudatio hielt Fritz Hausjell, Medienhistoriker und Präsident von Reporter ohne Grenzen.

Wir bedanken uns bei Wien Energie für die freundliche Unterstützung.

 

TUE07. March 2023

TEN QUALITIES/CHALLENGES OF A DIPLOMAT IN BRUSSELS

By Maria Luisa Fantappie and Fernando Gentilini

Being a diplomat in Brussels means taking a risk. It means accepting complexity (from Latin cum plectere, to tangle, intertwine) of giving collective solutions to issues defining international relations in our time. Here we disentangle this complexity by discussing the ten challenges facing a diplomat in Brussels and the qualities to successfully address them.

 

 

TUE28. February 2023

Gedenktafel für Bruno Kreisky

„Ich bin also, wenn man so will, ein angelernter Hilfsarbeiter der Textilfabrik.“
– Bruno Kreisky

 

Am 25. Februar 2023 wurde in Jadersdorf/Gemeinde Gitschtal in Kärnten eine Gedenktafel für Bruno Kreisky enthüllt. Die Initiative dafür kam vom Renner-Institut Kärnten in Kooperation mit dem Kreisky Forum.

Nach dem Verbot aller sozialistischen Organisationen, im Februar 1934, hatte Kreisky die „Revolutionäre Sozialistische Jugend“ gegründet, wofür er im aufsehenerregenden „Sozialistenprozess“ wegen Hochverrates zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. 1936 wurde Kreisky von der Universität entlassen und unter der Auflage, dass er Wien verlässt, enthaftet.

Sein Vater hatte mit einer kleinen Textilfabrik in Jadersdorf/Gitschtal zu tun und verschaffte seinem Sohn Bruno dort Unterkunft und eine Arbeit. So verbrachte er einige Monate von 1936 bis 1937 in Jadersdorf . Auch in seiner Biographie erwähnte Bruno Kreisky diesen Aufenthalt:  „Ich bin also, wenn man so will, ein angelernter Hilfsarbeiter der Textilfabrik.“
Das Gebäude existiert heute noch und wird von der Familie van den Boogaard, als Ferienhaus „Das kleine Paradies“ geführt.

An der feierlichen Enthüllung der Gedenktafel nahm für das Kreisky Forum Margit Schmidt, langjährige persönliche Sekretärin Bruno Kreiskys und erste Generalssekretärin des nach seinem Tod gegründeten Forums für internationalen Dialog, teil.

 

THU09. February 2023

BRUNO KREISKY UND SEINE VIELSCHICHTIGEN EIGENSCHAFTEN

Zum 112. Geburtstag von Bruno Kreisky fand im Kreisky Forum am 23. Jänner 2023 eine Festveranstaltung statt. Oliver Rathkolb, Historiker und Kreisky-Biograf, würdigte “Bruno Kreisky und seine vielschichtigen Eigenschaften” und beging in seiner Rede “Versuche einer biographischen Dialektik”:

Bruno Kreisky (1911-1990): Der »beste zweite Mann« als beliebtester Bundeskanzler der Zweiten Republik.

Bruno Kreisky hätte eigentlich nie Bundesparteivorsitzender der SPÖ oder Bundeskanzler der Republik Österreich werden dürfen – zu viele innenpolitische Traditionen standen diesen Funktionen entgegen: Er war jüdischer Herkunft und Agnostiker, ein Intellektueller aus einer bürgerlichen Familie, Revolutionärer Sozialist, verurteilter “Hochverräter” der Schuschnigg-Diktatur und Gestapo-Häftling, 1938-1950 im Exil in Schweden, lebte in einer großbürgerlichen Villa, war ein Weltbürger und ein schlichter österreichischer Patriot.
Es ist kein Zufall, dass die »Unvollendete« von Franz Schubert zu Kreiskys Lieblingswerken gehörte und er unter Hinweis darauf 1983 resümierte, »dass wir den Mut haben, uns immer wieder selber in Frage zu stellen und zur Kenntnis nehmen, dass eben alles, was wir beginnen, unvollendet bleibt. Aber es müssten eben andere erneut versuchen«.”

Im Anschluss an seinen Vortrag führte Olver Rathkolb ein Gespräch it der Journalistin Christa Zöchling.

 

TUE29. November 2022

ZUM 85. GEBURTSTAG VON FRANZ VRANITZKY

Am 4. Oktober 2022 feierte Franz Vranitzky seinen 85. Geburtstag im Bruno Kreisky Forum. Anlässlich dieser Feierlichkeit hielten Rudolf Scholten, der Philosoph Julian Nida-Rümelin sowie Franz Vranitzky selbst Reden, welche im Anhang nachzulesen sind. Außerdem können Sie die Ansprachen auch auf Youtube nachschauen.

MON17. October 2022

A REGIME UNVEILED

A REGIME UNVEILED
Social and Ethno-Sectarian Tensions and Democratic Evolution in Iran
by Walter Posch

Since mid-September 2022 Iran has faced a wave of countrywide protests from Iranians throughout the society. Protesters demand justice against police violence and an end to discrimination of women, Sunnis and ethnic groups. The protests are home-grown and spontaneous and show no sign to abate. They are neither centrally directed nor is there a clear leadership structure, as was the case with the so-called “Green Movement” in 2009. The clerical regime is left with two equally problematic choices. A brutal clamp-down would risk transforming the protests into ethno-sectarian strife, which would stymie the country for a generation. Alternatively, the Islamic Republic’s leadership could give in and start a political reform process which however would go against the interests and identity of its core followers. Assuming the regime brings the current protests to heel, it will still face the same in the future, and it is anything but certain it can endure an endless cycle of political unrest.

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