Jahresthema

2024: Politik und Religion

Politik und Religion teilen eine lange gemeinsame Geschichte und stehen in einem Beziehungs-, Spannungs- und Abhängigkeitsverhältnis. Set jeher kommt es zu einer gegenseitigen Einflussnahme. Die Beziehung zwischen Politik und Religion ist jedoch nicht nur in der Empirie zu beobachten, sondern auch Gegenstand vieler theoretischer Überlegungen.

2023: Krieg und Klima. Wenn die Natur zum Kriegsopfer wird.

Krieg und Klima ist eine neue Gesprächsreihe, die die langfristigen Umwelt- und Klimafolgen kriegerischer Auseinandersetzungen anhand der aktuellen Konflikte in der Welt verdeutlicht. Die Kriege unter anderem in Syrien, Jemen, Libyen, Irak und Sudan haben ganze Landstriche, Flüsse und Küstenstreifen in toxische Müllhalden verwandelt, wo sich Kriegstrümmer mit giftigen Chemikalien, Ölteppichen und radioaktivem Waffenmaterial auf gefährliche Weise vermischen.

2021: Solidarität und Krise

Solidarität war einmal ein starkes Wort. Heute ist die Gesellschaft tiefer denn je zwischen Arm und Reich gespalten. Natürlich gibt es ein Sozialsystem, das einen Ausgleich bewirkt. Dazu bräuchten wir aber ein neues Verständnis von Solidarität. Wir sollten uns nicht damit begnügen, materielle Not zu lindern, sondern im anderen uns selbst als Mensch wiedererkennen. Erst durch diese freie Entscheidung zur Mitmenschlichkeit findet eine Gesellschaft wieder zusammen.

2022: Migration - Diaspora - Flucht

Es gibt mehr vertriebene Menschen weltweit als je zuvor und humanitäre Krisen ereignen sich oft an instabilen und unerreichbaren Orten. Eine Gruppe, deren Bemühungen Anerkennung erhalten, sind Diasporas. Diasporas setzten sich aus ehemaligen Migrant*innen und Geflüchteten zusammen, die eine Rolle darin spielen können, ihr Herkunftsland durch Fundraising, Entwicklungsarbeit und in manchen Fällen politische Tätigkeiten zu unterstützen.

2020: Das verlorene "Wir"

Was sich heute im Vergleich zum auslaufenden 20. Jahrhundert vielleicht am stärksten geändert hat, ist das „verlorene Wir“. Es gibt eine Krise des „Wir“. Theodor W. Adorno schrieb: „Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie ‚ich‘ sagen.“ Das war durchaus abschätzig gemeint. Ein Begriff wie „Pack“, der interessanterweise in Deutschland wie in den USA (als „Deplorables“) Eingang in die politische Diskussion gefunden hat, ist ein fernes Echo dieser Abschätzigkeit.

2019: Grenzen

Während man von Globalisierung und internationaler Gemeinschaft spricht, werden überall in der Welt neue Grenzzäune und Mauern errichtet: um Staaten, besetzte Territorien und exklusive Wohnsiedlungen, zwischen öffentlichem und privatem Raum. Manche dieser Grenzen sind weit hin sichtbar, andere werden durch Sprachtests oder biometrische Verfahren gezogen.

2019: Es ist ein gutes Land

Was bedeutet Österreich eigentlich? In unserer neuen Reihe „Es ist ein gutes Land. Republikanische Geschichtsstunde(n)“ entwirft der Historiker Wolfgang Maderthaner mit unterschiedlichen Gesprächspartner*innen eine aktualitätsbezogene Geschichte jenes Raumes, der in unterschiedlichsten Grenzen und in jeweils massiv wechselnden Bedeutungszuschreibungen mit der Signatur „Österreich“ versehen worden ist.