Zerrissene Jahre
Kurator: Philipp Blom
Historiker und Autor
In einer Reihe von Gesprächen mit internationalen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen sollen die zerrissenenen letzten hundert Jahre exemplarisch, nicht chronologisch und an bestimmten Themen orientiert werden.
Um die Periode der nach innen gewendeten Kriege und der sich überlappenden Strömungen von Furcht und Hoffnung, Entfremdung, Flucht und Engagement zu fassen und zu beschreiben, (sic) werden beispielhafte Episoden aus dem Zeitgeschehen herausgegriffen, um so aus einzelnen Elementen die Umrisse eines Gesamtbilds der gefühlten Zeit zu gewinnen. Gefühlt ist die Zeit deswegen, weil unser Interesse mehr dem Selbstgefühl und der Weltsicht der lebenden Menschen gilt als den schon oft und gründlich analysierten politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Dieses Zeitgefühl artikuliert sich entlang unterschiedlicher sozialer und kultureller Konturen. In dieser Landschaft werden die Konflikte ausgetragen, die von einem bitteren Echo der freigesetzten Energien weitergetrieben wurden. Der Krieg hatte sich vom Schlachtfeld in die Köpfe zurückgezogen. Einige Protagonisten dieses Geschichtenmosaiks kehren in verschiedenen Kontexten wieder. Kultur und Gesellschaft, große Kunst und Gräueltaten formen sich zum Bild einer sich entwickelnden Zeit zwischen Rekonstruktion und Revolution.